Die Weiterentwicklung eines lasergestützten Mikroskopaufbaus ermöglicht die dreidimensionale Beobachtung zellulärer Vorgänge. Damit erleichtert es das direkte Eingreifen und Manipulieren von Zellbestandteilen im Innern einer lebenden Zelle. Für diesen möglicherweise entscheidenden Fortschritt in der zellbiologischen und medizinischen Forschung wurde Alexander Heisterkamp vom Laser Zentrum Hannover der Kaiser-Friedrich- Forschungspreis 2005 verliehen.
Ein so genannter Femtosekundenlaser ist das Herzstück des Mikroskops. Seine infraroten Lichtpulse sind lediglich 100 Femtosekunden (10-15 s) lang. Zur Veranschaulichung: In einer Sekunde umrundet das Licht etwa sieben Mal die Erde, in 100 Femtosekunden kommt es weniger als eine Haaresbreite weit. Da der Laser seine Energie in diesen kurzen Zeitintervallen bündelt, werden extrem hohe Intensitäten am Ort des Fokus eines Mikroskopobjektivs erreicht.
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Normalerweise ist biologisches Material durchsichtig für die Laserstrahlung. Lediglich am Fokus „stoppt“ das Licht und induziert ein Mikroplasma, welches einen Schneid- bzw. Abtragseffekt erzielt. Da die Energie in so kurzer Zeit in die Zelle eingebracht wird, bleibt die direkte Umgebung nahezu unberührt, der Eingriff ist daher äußerst schädigungsarm. Ein Arbeiten im Innern von lebenden Zellen, mitunter auch tief im Gewebe, wird so möglich.