Erst die richtigen Mikroben machen Schokolade gesund: Ein Experiment von US-Forscher zeigt, dass nur bestimmte Darmbakterien die gesunden Inhaltsstoffe des Kakaos zu wirksamen Substanzen zersetzen. Ist die Darmflora durch ungesunde Ernährung aus dem Gleichgewicht, überwiegen Mikroben, die diese Kakao-Bestandteile verschmähen. Die gesunden Inhaltsstoffe werden dann unverdaut ausgeschieden.
Schokolade ist nicht nur eine leckere Süßigkeit, sie hat – in Maßen genossen – auch eine positive Wirkung auf die Gesundheit. So verbessert sie die Flexibilität und Gesundheit der Gefäße, beugt Herz-Kreislauf –Erkrankungen vor und soll sogar das Gedächtnis fördern. Ursache für diese Effekte sind im Kakao enthaltene chemische Substanzen, darunter Polyphenole wie Katechin und Epikatechin. Diese komplexen Verbindungen wirken unter anderem als Antioxidantien und schützen Zellen so vor Schäden durch aggressive Moleküle.
Darmpassage im Labor nachgestellt
Wie diese Inhaltsstoffe vom Darm an ihren Wirkort gelangen und welche Rolle die Darmflora dafür spielt, war bisher allerdings nicht bekannt. John Finley und seine Kollegen von der Louisiana State University in Baton Rouge sind in einem Experiment nun dieser Frage nachgegangen. Für ihre Studie bauten die Forscher den Verdauungstrakt des Menschen samt einiger typischer Darmmikroben im Labor nach.
In Kulturgefäßen setzten sie Lösungen an, die dem Milieu im Magen sowie in verschiedenen Darmabschnitten entsprachen. Der letzte Schritt bestand dabei aus einer anaeroben Fermentation in einer Nährlösung, die mit menschlichen Fäkalbakterien versetzt war. Für den eigentlichen Test setzten die Wissenschaftler die schwer verdaulichen Bestandteile von drei verschiedenen Kakaomischungen nacheinander diesen Bedingungen aus. Nach Beginn des letzten Schritts analysierten sie alle sechs Stunden, wie sich der Gehalt an Abbauprodukten der langkettigen Polyphenole und der pH-Wert der Lösung verändert hatten.