Trotz Pille: Die Ursache einer Schwangerschaft trotz hormoneller Verhütung könnte auch im Erbgut liegen. Denn Forscher haben herausgefunden: Eine bestimmte Genvariante fördert offenbar den Abbau von Verhütungshormonen wie Gestagenen im Körper. Zwar scheint diese Veränderung im Erbgut eher selten zu sein. Bei Betroffenen könnten hormonelle Kontrazeptiva wie Pille, Implantat und Co aber spürbar schlechter wirken, wie das Team berichtet.
Die Antibaby-Pille ist eines der beliebtesten Verhütungsmittel – auch, weil sie wie die meisten anderen hormonellen Kontrazeptiva als sehr sicher gilt. Ihr Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 bedeutet, dass von 1.000 verhütenden Frauen innerhalb eines Jahres nur zwischen einer und neun ungewollt schwanger werden. Zum Vergleich: Mit dem Kondom sind es 20 bis 120 Frauen.
Das Risiko, trotz Pille schwanger zu werden, ist bei richtiger Anwendung somit verschwindend gering. „Wenn dies geschieht, sucht man die Schuld dann häufig bei der Frau“, sagt Aaron Lazorwitz von der University of Colorado in Aurora. Denn wird die Pille vergessen oder passieren andere Einnahmefehler, kann die Sicherheit der Verhütungsmethode leiden.
Das Erbgut im Blick
Doch gibt es womöglich auch noch andere Faktoren, die die Zuverlässigkeit hormoneller Kontrazeptiva beeinflussen? Dieser Frage sind Lazorwitz und seine Kollegen nun nachgegangen – und haben dabei nach Spuren im Erbgut gefahndet. Für ihre Studie rekrutierten die Forscher 350 gesunde junge Frauen, die seit zwölf bis 36 Monaten ein hormonelles Verhütungsimplantat trugen.