Aus der Sonne gehen reicht nicht: Der Schaden, den das UV-Licht in unserer Haut anrichtet, geht auch in Dunkeln noch weiter. Noch Stunden nach dem Sonnenbad erzeugt eine chemische Reaktion in unseren Zellen neue DNA-Schäden, wie US-Forscher herausgefunden haben. Schuld daran ist ausgerechnet das Hautpigment Melanin – das uns eigentlich vor zu viel UV-Licht schützt. Künftig könnte daher ein Sonnenschutz für „Danach“ notwendig werden, so die Forscher im Fachmagazin „Science“.
Dass zuviel Sonne die Haut schädigt, ist nicht neu. Die UV-Strahlung verursacht zum einen Zellschäden und damit verbunden eine Entzündungsreaktion – sie ist es, die uns den Sonnenbrand schmerzhaft spüren lässt. Zum anderen aber schädigt die Strahlung auch das Erbmolekül DNA: Sie fördert fehlerhafte Bindungen zwischen benachbarten Basen – quasi eine Art Kurzschluss in der DNA-Strickleiter.
Fatale Fehlbindungen in der DNA
„Die energiereichste Komponente des UV-Lichts der Sonne, das UV-B, erzeugt diese Fehlbindungen in der DNA nahezu sofort“, erklären Sanjay Premi von der Yale University in New Haven und seine Kollegen. Beim UV-A geht das nicht ganz so schnell. Die im Erbmolekül enthaltene Information kann nicht mehr korrekt ausgelesen werden und letztlich kann so Hautkrebs entstehen. Wenn man aber schon gebräunt ist oder rechtzeitig aus der Sonne geht, so dachte man bisher, dann lassen sich diese Folgen verhindern oder zumindest minimieren.
Doch das ist nicht der Fall, wie die Forscher herausfanden. In ihrer Studie setzten sie Hautproben von normalen und Albinomäusen UV-Strahlung aus. Wie erwartet, traten in beiden Probensorten schon sofort nach Beginn der Bestrahlung die DNA-Schäden auf. Nach der kurzen Bestrahlung legten die Forscher die Hautproben dann mehrere Stunden lang in absolute Dunkelheit.