Ist der Vater bei der Zeugung schon älter, kann das für die Kinder schwerwiegende Folgen haben: Kinder später Väter haben ein dramatisch höheres Risiko für psychische Störungen, ADHS, Autismus und Süchte, kämpfen aber auch überdurchschnittlich oft mit Problemen in Schule, Ausbildung und Beruf. Das belegt die bisher umfassendste Studie zu diesem Thema. Der Zusammenhang war so stark, dass selbst die Forscher geschockt waren, wie sie im Fachmagazin „JAMA Psychiatry“ berichten.
In den letzten 40 Jahren ist das Durchschnittsalter von Müttern und Vätern zunehmend gestiegen, der Trend geht zur späten Familiengründung. Vor allem Akademiker entscheiden sich oft dafür, zuerst ihre berufliche Laufbahn zu verfolgen und dann erst Kinder zu bekommen. Dass das Alter der Mutter das Risiko für gesundheitliche Probleme beim Nachwuchs erhöht, ist schon länger bekannt. So steigt beispielsweise die Gefahr für die Trisomie 21. Welche Rolle aber das Alter des Vaters spielt, beginnen Forscher erst allmählich zu ergründen.
Suche nach einem Zusammenhang
Es gab bereits erste Hinweise darauf, dass Kinder älterer Väter häufiger psychische Probleme bekommen, die Ergebnisse waren aber widersprüchlich. Brian D’Onofrio von der Indiana University in Bloomington und seine Kollegen haben nun die bisher größte Studie zu diesem Thema durchgeführt. Sie werteten dazu die Daten einer Kohortenstudie aus, die alle Kinder umfasste, die in Schweden in den Jahren 1973 bis 2001 geboren wurden.
Dabei überprüften die Forscher, ob Krankheiten und psychische Störungen wie Autismus, die Aufmerksamkeitsstörung ADHS, Schizophrenie, bipolare Störung und Süchte bei Kindern älterer Väter häufiger vorkommen als bei denen jüngerer. Auch den akademischen und beruflichen Werdegang der Kinder bezogen sie mit ein.