Wissenschaftler der Oak Ridge National Laboratories haben einen neuen Ansatz zur Behandlung bestimmter Formen von Blindheit entwickelt. Sie arbeiten an einem Verfahren zur Extrahierung der licht absorbierenden Pigmente von Spinat. Diese Pigmente sollen den Nervenzellen in der Netzhaut hinzugefügt werden.
Tests haben nachgewiesen, dass diese Ergänzung die Reaktion der Nervenzellen auf Licht verbessert. Die Forscher betonen, dass dieses Verfahren nur ein eingeschränktes Sehvermögen wieder herstellen kann. Eine Farbenblindheit sei zum Beispiel nicht behandelbar. Die Ergebnisse der Studie wurden in New Scientist veröffentlicht.
Das neue Verfahren nutzt die Fähigkeit des Spinats, einen elektrischen Impuls als Reaktion auf Licht zu erzeugen. Es handelt sich dabei um einen Teil der Fotosynthese. Die Forscher isolierten die entscheidenden Proteine und fügten sie in Liposome ein. Wurden diese Liposome dem Licht ausgesetzt, war die entstehende elektrische Spannung groß genug, um eine Reaktion bei den Nervenzellen hervorzurufen.
Die modifizierten Liposome wurden in der Folge den Membranen von Augenkrebszellen hinzugefügt, die wie erwartet auf Licht reagierten. Weitere Studien sind laut BBC erforderlich, um zu ermitteln ob dieses Verfahren auch bei Patienten eingesetzt werden kann. Unklar ist auch, wie lange die Implantate funktionieren, ob sie die Nervenzellen schädigen oder ob es zu Schwierigkeiten mit Abstoßungsreaktionen kommen kann.
(Pressetext Europe, 30.04.2004 – NPO)