Wissenschaftler der Vakzine Projekt Management GmbH (VPM) wollen einen Impfstoff gegen Prostata-Krebs entwickeln, der häufigsten Tumorerkrankung bei Männern über 50 Jahre. Grundlage für das Vakzin sind verschiedene genetisch veränderte Zelllinien , die in der Lage sind das Immunsystem von Krebspatienten zu stimulieren. Das Behandlungskonzept soll zu einem späteren Zeitpunkt auch auf Haut- und Nierenkrebs ausgedehnt werden.
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Die viel versprechende Technologie wurde von Prof. Bernd Gänsbacher von der Technische Universität München während seiner Tätigkeit am Memorial Sloan-Kettering Cancer Center entwickelt.“Bisher wird bei Prostata-Krebs der Tumor operativ entfernt. Treten Metastasen auf, so sind weitere chirurgische Eingriffe und eine Hormontherapie erste Wahl. Bei rund 30 Prozent der Patienten bewirkt jedoch weder diese Behandlung noch eine Chemotherapie oder Bestrahlung einen dauerhaften Erfolg“, erklärt Prof. Gänsbacher.
„Wir setzen daher auf einen therapeutischen Impfstoff. Dazu verwenden wir Zellen, die von einem Prostata-Krebs-Patienten stammen und die wir genetisch verändert haben. In die Zellen haben wir die Gene für Interferon-Gamma und Interleukin-2 eingeführt. Das Interferon sorgt dafür, dass die Tumorantigene dem Immunsystem besser zugänglich werden, was zu einer effektiveren Immunantwort führt. Das Interleukin-2 verstärkt die Aktivität von bestimmten T-Zellen, die in der Lage sind, die Krebszellen zu töten.“ Im Gegensatz zu unveränderten Zellen können diese so genannten LNCaP-Zellen in ihrer unmittelbaren Umgebung die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers mobilisieren und so den Tumor bekämpfen.