Kein Schutz: Während die mRNA-Impfstoffe zumindest einen Teilschutz gegen die Omikron-Variante des Coronavirus bieten, scheinen Totimpfstoffe weitgehend unwirksam. Darauf deuten erste Tests in Hongkong hin. Kein einziges Serum der mit dem Totimpfstoff CoronaVac geimpften Probanden enthielt neutralisierende Antikörper, die gegen die gegen die Omikron-Variante wirkten, wie die Forscher berichten. Beim mRNA-Impfstoff lag die Neutralisationsrate bei knapp 25 Prozent.
Die Omikron-Variante von SARS-CoV-2 breitet sich weiterhin rasant aus. Die durch 50 Mutationen gegenüber der Ursprungsform des Coronavirus veränderte Variante ist leichter übertragbar und weist Fluchtmutationen auf, die das Virus vor einem Teil unserer Immunantwort schützen. Die durch mRNA-Impfung oder Infektion mit Vorvarianten gebildeten Antikörper können das Virus dadurch schlechter neutralisieren, wie Tests gezeigt haben.
Totimpfstoff im Omikron-Test
Wie aber sieht die Wirksamkeit der Totimpfstoffe gegen die Omikron-Variante aus? Anders als mRNA-Vakzinen, die die kodierte Bauanleitung für das virale Spike-Protein in Form von Boten-RNA enthalten, beruhen Totimpfstoffe auf abgetöteten Coronaviren. Die Konfrontation mit diesen inaktiven „Virenleichen“ sollen das Immunsystem dazu bringen, sich gegen eine Infektion mit aktiven Viren zu wappnen. Im EU-Zulassungsprozess sind zurzeit die Totimpfstoffe CoronaVac aus China und VAL2001 aus Europa. In China bereits zugelassen ist ein Totimpfstoff von Sinopharm.
Allerdings: Alle zurzeit getesteten Totimpfstoffe nutzen den Urtyp von SARS-CoV-2 oder frühe Varianten als inaktivierte Impfviren. Ob sie daher noch gegen die stark veränderte Mutante Omikron schützen, haben Forscher um Lu Lu von der Universität Hongkong untersucht. Dafür nutzten sie Blutseren von 25 mit dem Totimpfstoff CoronaVac geimpften Probanden und 25 mit mRNA-Vakzin von BioNTech/Pfizer geimpften. Alle Probanden waren doppelt geimpft, die erste Dosis lag 56 Tage zurück.