Viele Diäten scheitern an zu hohen Erwartungen. Mediziner raten ihren Patienten deshalb gar nicht erst, innerhalb kurzer Zeit möglichst viel abzunehmen. Stattdessen sollten Übergewichtige versuchen, ihr Körpergewicht wenigstens zu halten. Das hat jetzt Martin Halle, Medizin-Professor an der Technischen Universität München auf einer Fortbildungsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in Wiesbaden betont Angesichts des zunehmenden Übergewichts in der Bevölkerung wäre allein dies schon ein Erfolg.
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Eine Adipositas liegt vor, wenn der Body Mass Index (BMI) – Körpergröße in Zentimeter geteilt durch das Quadrat des Körpergewichts in Kilogramm (kg/m²) – auf einen Wert von 30 oder mehr gestiegen ist. Ein Problem besteht laut Halle in den unterschiedlichen Zielen von Ärzten und Übergewichtigen: „Der Patient möchte schlank werden, während der Arzt eine Senkung des Herzkreislaufrisikos im Blick hat.“
Vermehrte körperliche Bewegung und Sport sind nach Angaben des Sportmediziners eine wirksame Methode, um Herzinfarkt und Schlaganfall zu vermeiden. Auch wenn der Patient dabei gar nicht abnehme. „Häufig kommt es zu einer Verschiebung von Fettgewebe zu mehr Muskulatur“, so der Wissenschaftler. Aus ärztlicher Sicht sei bereits dies sinnvoll.