Fettleibige Kinder durch Umwelthormone? Kinder haben mehr Körperfett, wenn ihre Mutter während der Schwangerschaft der Chemikalie Bisphenol A ausgesetzt war. Vor allem Mädchen scheinen von diesem Effekt betroffen zu sein, wie Forscher berichten. Damit erhärtet sich erneut der Verdacht, dass der Bestandteil vieler Kunststoffprodukte nicht so unbedenklich ist, wie lange angenommen.
Die Umweltchemikalie Bisphenol A (BPA) steckt in vielen Alltagsprodukten – von Wasserflaschen, über Konservendosen, bis hin zu Plastikschüsseln und Kassenzetteln. Oft ist die Substanz Bestandteil von sogenannten Weichmachern, die Kunststoffe flexibel, geschmeidig und elastisch machen sollen. Doch die Chemikalie ist mehr und mehr umstritten.
Studien belegen, dass Bisphenol A in den Hormonhaushalt eingreifen kann – und womöglich sogar Autismus begünstigt, Wachstumsprozesse stört und Übergewicht verursacht. Wissenschaftler um Lori Hoepner vom Columbia Center for Children’s Environmental Health zeigen nun: Vorgeburtliche Belastungen mit der Chemikalie können bereits im Mutterleib den Grundstein für eine spätere Fettleibigkeit bei Kindern legen.
Nehmen betroffene Kinder schneller zu?

Den Verdacht, dass Kinder mehr Gewicht zulegen, wenn ihre Mutter während der Schwangerschaft bestimmten Umweltchemikalien ausgesetzt war, haben Forscher bereits im vergangenen Jahr formuliert. Sie hatten bei ihrer Untersuchung jedoch eine andere Substanz unter die Lupe genommen – und das bekannte Umwelthormon Bisphenol A aus der Studie ausgeschlossen.