Ganz schön ausdauernd: Unser Herz wurde im Laufe der Evolution auf Ausdauer getrimmt. Wie Vergleiche mit Schimpansen offenbaren, weisen die Herzkammern unseres Pumporgans Anpassungen für einen Alltag mit moderat-anstrengenden, aber zeitintensiven körperlichen Aktivitäten auf. Genau das könnte in unserer modernen Welt jedoch zum Problem werden, berichten die Forscher.
Das Herz ist der wohl wichtigste Muskel des menschlichen Körpers. Tagtäglich ist es im Dauereinsatz, um Blut zu Zellen und Geweben zu pumpen und sie mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Ob in Ruhe oder bei körperlicher Anstrengung: Seine Arbeit hält unseren Kreislauf in Schwung und passt ihn dynamisch an jede Situation an.
Evolutionäres Erbe?
Im Laufe unserer Evolution musste das Pumporgan dabei vor allem Ausdauer beweisen. Während für unsere engsten Verwandten – Schimpansen und Gorillas – kraftintensive, aber kurze Aktivitätseinheiten wie Klettern und Kämpfen typisch sind, kam es bei unseren menschlichen Vorfahren auf etwas anderes an: Als Jäger, Sammler und später Landwirte waren sie zwar bei geringerer Intensität, dafür aber über längere Zeiträume körperlich aktiv.
Bekannt ist, dass sich unser Organismus unter anderem auf Ebene des Skelettsystems und der Thermoregulation im Laufe der Jahrmillionen an diese Lebensweise angepasst hat. „Doch ob die Selektion auf ähnliche Weise auch auf das Herz gewirkt hat, ist bisher nicht bekannt“, erklären Robert Shave von der University of British Columbia im kanadischen Kelowna und seine Kollegen.