Vitamine gegen die Linsentrübung: Wer sich Vitamin C-reich ernährt, der kann dem Grauen Star vorbeugen. Denn das Risiko für diese altersbedingte Linsentrübung sinkt dann um bis zu einem Drittel, wie eine Langzeitstudie mit knapp 350 Zwillingspaaren ergab. Überraschend auch: Der Einfluss der Ernährung ist sogar doppelt so groß wie der der genetischen Veranlagung, wie die Forscher erstmals belegen.
Der Graue Star ist weltweit eine der häufigsten Ursachen für Erblindung. Bei dieser Erkrankung trübt sich die Augenlinse immer stärker ein, bis schließlich kaum mehr Licht an die Netzhaut gelangt. Bei uns tritt der Graue Star typischerweise in höherem Alter auf. Behandelt wird er durch die operative Entfernung der getrübten Augenlinse und den Einsatz einer Kunstlinse. Vor kurzem erwies sich bei erkrankten Kindern auch eine Therapie mit Stammzellen erstmals als wirksam.
Noch besser ist es allerdings, wenn der Graue Star gar nicht erst eintritt – und dafür scheint die Ernährung eine größere Rolle zu spielen als bisher angenommen. Indizien dafür haben Kate Yonova-Doing vom King’s College London und ihre Kollegen bei einer Zwillingsstudie entdeckt. Sie werteten dafür die Ernährungsgewohnheiten und die Linsengesundheit von 324 weiblichen Zwillingspaaren im Alter ab 60 Jahren über zehn Jahre hinweg aus.
33 Prozent weniger Grauer Star
Das Ergebnis: Die Frauen, die regelmäßig und viel Vitamin C reiches Obst und Gemüse aßen, erkrankten 33 Prozent seltener am Grauen Star. Zudem war die Linsentrübung bei denjenigen, die doch einen Katarakt entwickelten, weniger stark ausgeprägt und verlangsamt. „Die Vitamin C Aufnahme aus der Nahrung scheint demnach gegen das Fortschreiten des Grauen Stars zu schützen“, sagt Seniorautor Christopher Hammond vom King’s College London.