Gegen den Abbau: Eine Langzeitstudie liefert Hinweise darauf, dass Vitamine und Spurenelemente den geistigen Abbau im Alter zumindest verzögern können. Die tägliche Einnahme eines Vitamin-Mineral-Cocktails über drei Jahre hinweg verbesserte das Gedächtnis und die geistigen Leistungen älterer Testpersonen gegenüber einer Placebo-Gruppe deutlich. Im Schnitt verzögerte sich der geistige Abbau in dieser Zeit um 1,8 Jahre. Noch allerdings sind weitere Studien nötig, bevor eine Vitamin-Einnahme allgemein empfohlen werden kann, betont das Team.
Bisher lassen sich Alzheimer und andere Demenzerkrankungen des Alters nicht heilen oder stoppen. Forschungen an speziellen Wirkstoffen gegen die hirnschädigenden Amyloid-Plaques verliefen bisher meist enttäuschend. Bisherige Therapien können den geistigen Abbau bestenfalls verlangsamen. Als potenziell hilfreich gilt dabei auch eine gezielte Versorgung älterer Menschen mit bestimmten Vitaminen und Spurenelementen: Studien haben für einzelne Vitamine wie Vitamin D, die B-Vitamine oder auch Nährstoff-Cocktails positive Effekte gefunden, allerdings blieben die Ergebnisse widersprüchlich.
Cocktail aus Vitaminen und Mineralen
Jetzt gibt es erstmals Ergebnisse einer größeren, Placebo-kontrollierten Langzeitstudie dazu: Ein Team um Laura Baker von der Wake Forest University in North-Carolina hat über drei Jahre hinweg untersucht, ob eine tägliche Gabe eines Vitamin-Mineral-Cocktails den geistigen Abbau bei älteren Menschen aufhalten oder verzögern kann. Rund 2.000 über 65-jährige Männer und Frauen absolvierten dafür zu Beginn eine Reihe von kognitiven Tests, in denen ihr Gedächtnis und weitere geistige Leistungen abgefragt wurden.
Drei Jahre lang nahmen ein Teil der Testpersonen täglich ein speziell zusammengestelltes Multivitamin-Präparat ein. Dieses enthielt unter anderem die Vitamine A, D, E und K, verschiedene B-Vitamine, mineralische Spurenelemente sowie Lutein und Lycopen. Die Vergleichsgruppe erhielt stattdessen ein Placebo-Präparat ohne Wirkstoffe. Im Abstand von jeweils einem Jahr absolvierten alle Testpersonen erneut die kognitiven Tests.