Gute Nachrichten im Doppelpack: Laborversuche bestätigen, dass die Omikron-Variante des Coronavirus die Abwehrreaktion unserer Zellen schlechter unterdrücken kann. Das könnte erklären, warum diese Virusvariante weniger krankmacht als ihre Vorgänger. Positiv auch: Die bisher gegen Covid-19 entwickelten Medikamente wirken gegen Omikron unvermindert gut, wie das Forschungsteam berichtet. Denn an den Ansatzstellen dieser Wirkstoffe ist das Virus trotz der vielen Mutationen kaum verändert.
Die Omikron-Variante des Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich rasend schnell aus und ist auch hierzulande inzwischen zur dominanten Form geworden. Sie unterscheidet sich vom Wildtyp durch rund 50 Mutationen, darunter einigen, die sie infektiöser machen, und einigen, durch sie unserer Immunantwort ausweichen kann. Die durch Impfung oder frühere Infektion gebildeten Antikörper wirken dadurch schlechter, der Immunschutz durch T-Zellen bleibt hingen weitgehend erhalten.
Insgesamt ist die Omikron-Variante dadurch ansteckender und verursacht mehr Infektionen auch bei Geimpften. Dafür scheint die mutierte Form des Coronavirus auch bei Ungeimpften weniger schwerere Verläufe zu verursachen als ihr Vorgänger.
Weniger effektiv gegen Interferon
Warum das so ist, haben nun Denisa Bojkova von der Goethe-Universität Frankfurt und ihre Kollegen näher untersucht. Dafür infizierten sie Hamsterzellen sowie zwei menschliche Zelllinien mit Viren der Omikron- und der Delta-Variante. Die Zelllinien unterschieden sich darin, wie intakt die Interferon-Antwort der Zellen war. Bei dieser unspezifischen Abwehrreaktion produzieren die Zellen den Botenstoff Interferon, der antiviral wirkt und zugleich als Alarm-Botenstoff für das Immunsystem fungiert.