Verlockend bunt und giftig: Waschmittel-Kapseln haben in den zwei Jahren seit ihrer Markteinführung in den USA zu über 17.000 Vergiftungsfällen geführt. Dieses Ergebnis einer Langzeitstudie macht deutlich, wie leicht besonders kleine Kinder die Kapseln mit Süßigkeiten verwechseln. Die Forscher rufen daher Eltern und Hersteller zu einem sicheren Umgang mit derart vordosiertem Flüssigwaschmittel auf.
Waschmittel-Kapseln sind handlich, bunt – und giftig. Hochkonzentriertes Flüssigwaschmittel ist darin vordosiert, so dass sie lediglich in die Waschmaschine geworfen werden müssen, lästiges Dosieren entfällt. Allerdings stellen die bequemen Kapseln ein großes Vergiftungsrisiko für Kinder dar: „Waschmittel-Kapseln können für ein kleines Kind wie Saft oder Süßigkeiten aussehen“, erläutert Marcel Casavant vom Nationwide Children’s Hospital im US-Bundesstaat Ohio. „Ein Kind braucht nur ein paar Sekunden, um danach zu greifen, sie aufzubrechen, und die giftigen Chemikalien zu verschlucken oder in die Augen zu bekommen.“
Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnte bereits vor einigen Monaten vor der Vergiftungsgefahr. In den USA kamen die Kapseln im Jahr 2012 auf den Markt, aber auch bei uns gibt es sie inzwischen. Mehr und mehr Menschen verwenden daher mittlerweile das handlich verpackte Waschmittel.
Ein vergiftetes Kind pro Stunde
Casavant und seine Kollegen haben die Gefahr durch Waschmittel-Kapseln in einer Langzeitstudie untersucht. Wie sie feststellten, gab es in Jahren 2012 und 2013 bei den US-amerikanischen Giftnotrufzentralen insgesamt über 17.000 Fälle, bei denen Kinder unter sechs Jahren mit Waschmittel aus Kapseln in Kontakt gekommen waren – das entspricht etwa einem Kind pro Stunde. Für durchschnittlich ein Kind pro Tag erforderte die Vergiftung einen Aufenthalt im Krankenhaus, ein Fall endete sogar tödlich, wie die Forscher berichten.