Gesundheitsnotstand: Angesichts steigender Infektionszahlen mit dem Mpox-Erreger in einigen afrikanischen Ländern hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den internationalen Notstand aufgerufen. Demnach droht eine weitere Ausbreitung auch über die Grenzen der bisherigen Epidemiegebiete hinaus – und möglicherweise sogar weltweit. Wie hoch ist die Gefahr einer Pandemie durch das Virus? Wie ansteckend sind die aktuelle kursierenden Varianten der Clade I und wie krankmachend oder tödlich sind sie?
Mpox – ehemals Affenpocken (Monkeypox) genannt – ist eine durch das Mpox-Virus (Orthopoxvirus simiae) ausgelöste Erkrankung. Das Virus ist mit dem ausgerotteten Pockenvirus (Variola-Virus) verwandt, verursacht ähnliche Symptome und führt seit den 1970er Jahren immer wieder zu lokalen Ausbrüchen in Zentral- und Westafrika. Mpox existiert in zwei Varianten, beziehungsweise Claden. Die erste kursiert aktuell im Kongobecken in Zentralafrika, die zweite verbreitete sich zuletzt im Sommer 2022 von Westafrika aus weltweit und trat damals auch in Deutschland und Europa auf.
Zunehmende Fallzahlen
Während die Infektionszahlen der Clade II seitdem stetig zurückgegangen sind, nimmt die Zahl der Infizierten mit der Clade I derzeit wieder zu, vor allem im Kongo und anderen afrikanischen Ländern, darunter die Nachbarländer Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda. Das afrikanische CDC (Africa Centres for Disease Control and Prevention), die afrikanische Gesundheitsinstitution, meldete für 2024 bereits über 15.000 Fälle oder Verdachtsfälle und 461 Todesfälle – deutlich mehr als im Vorjahr. Die WHO sprach von mehr als 15.600 Fällen und 537 Todesfällen. Da bislang nicht systematisch getestet wird, gehen Experten zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.
Angesichts der steigenden Mpox-Infektionszahlen der Clade I hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den aktuellen Ausbruch des Pockenvirus am 14. August 2024 zu einer „gesundheitlichen Notlage internationaler Tragweite“ erklärt. Das bedeutet, dass sich eine Krankheit über Landesgrenzen hinweg auszubreiten droht und so zum Gesundheitsrisiko für andere Länder wird – so wie es zuletzt bei der Corona-Pandemie 2020 der Fall war.