Schützender Effekt: Ein beim Sport vermehrt ausgeschütteter Botenstoff kann womöglich dem Fortschreiten von Alzheimer entgegenwirken. Dies legt nun eine Studie mit Mäusen nahe. Demnach gelangt dieses Molekül von den Muskelzellen ins Gehirn und führt bei demenzkranken Tieren unter anderem zu weniger starken Gedächtnisverlusten. Welche Rolle der Botenstoff bei Alzheimer-Erkrankungen des Menschen spielt, müssen nun weitere Studien zeigen.
Bewegung tut gut – das ist inzwischen allgemein bekannt. So wirkt regelmäßige körperliche Aktivität Übergewicht und Stoffwechselstörungen entgegen und hält das Herz jung. Doch nicht nur das: Auch unser Gehirn scheint von einem aktiven Lebensstil zu profitieren. Mediziner gehen inzwischen sogar davon aus, dass Sport Demenzerkrankungen wie Alzheimer vorbeugen oder ihr Auftreten zumindest verzögern kann.
Die Gründe für diesen offenbar schützenden Effekt lagen bislang noch im Dunkeln. Nun aber sind Wissenschaftler um Mychael Lourenco von der Staatlichen Universität Rio de Janeiro in Brasilien auf einen entscheidenden Hinweis gestoßen. Demnach könnte ein bei körperlicher Aktivität von den Muskelzellen vermehrt ausgeschütteter Botenstoff für die positive Wirkung verantwortlich sein: das Protein Irisin.
Weniger „Sport-Proteine“ im Gehirn
Die Forscher beobachteten, dass die Konzentration von Irisin und seinem Vorläufer FNDC5 im Gehirn von Alzheimer-Patienten im Vergleich zu gesunden Personen auffällig niedrig ist. Bekannt ist, dass Irisin von den Muskeln zu anderen Geweben des Körpers wandert und neben dem Fettstoffwechsel zum Beispiel auch die Bildung von Nervenzellen ankurbelt. Doch welche Rolle spielt das Molekül bei Demenz?