Klare Zahlen: Die Chance, an einem schweren Verlauf von Covid-19 zu sterben, liegt in deutschen Krankenhäusern im Schnitt bei 22 Prozent. Muss ein Patient beatmet werden, steigt sein Sterberisiko allerdings auf 53 Prozent, wie die bislang umfangreichste Auswertung des bisherigen Pandemieverlaufs enthüllt. Sie zeigt auch, dass Männer doppelt so häufig beatmet werden müssen wie Frauen und daher die Infektion häufiger nicht überleben.
Eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 trifft nicht alle gleich schwer – das ist inzwischen klar. Ob Covid-19 einen milden oder schweren Verlauf nimmt, hängt unter anderem vom Alter, von Vorerkrankungen und dem Körpergewicht ab, aber auch von genetischen Faktoren, dem Immuntyp und möglicherweise auch früheren Infektionen mit Corona-Erkältungsviren. Zudem scheinen Männer deutlich häufiger schwer zu erkranken als Frauen.

Ein Fünftel der stationär Behandelten überlebt es nicht
Jetzt – gut sechs Monate nach Beginn der Pandemie – gibt es auch erste umfassende Daten zur Sterblichkeit deutscher Covid-19-Patienten. Ein Forscherteam um Christian Karagiannidis von der Lungenklinik Köln-Merheim hat dafür die Daten von 10.021 Covid-Patienten ausgewertet, die vom 26. Februar bis zum 19. April 2020 in 920 deutschen Krankenhäusern behandelt wurden. Meist handelte es sich dabei um mit SARS-CoV-2 infizierte Menschen, die wegen schwerer Symptome in die Klinik eingewiesen wurden.
Insgesamt lag die Sterberate bei den in deutschen Krankenhäusern behandelten Covisd-19-Patienten bei 22 Prozent. „Das entspricht etwa dem, was aus Frankreich berichtet wird, ist aber deutlich niedriger als die Mortalität in Großbritannien, wo 39 Prozent der im Krankenhaus wegen Covid-19 behandelten Patienten starben“, berichten die Forscher. Im Schnitt bleiben die Erkrankten bei uns 14 Tage in der Klinik, rund ein Viertel der Beatmeten muss jedoch länger als 21 Tage beatmet werden.