Verwirrendes Fußgefühl: Unser Gespür für die eigenen Zehen an den Füßen ist überraschend fehleranfällig. Das kann so weit gehen, dass wir einen Zeh gefühlt „verlieren“, wie Wissenschaftler in einem einfachen Experiment herausgefunden haben. Besonders die mittleren Zehen verwechseln wir schnell, wenn wir eine Berührung dort spüren, aber nicht sehen. Das unerwartete Phänomen könnte dabei helfen, auch andere Fehlinterpretationen unserer Nerven zu erklären.
Mit geschlossenen Augen die eigene Nase berühren ist kein Problem: Wir haben normalerweise eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wo und in welcher Position zueinander sich unsere Körperteile befinden. Sofern kein Alkohol im Spiel oder ein Arm eingeschlafen ist, können wir die Nase sogar ohne Probleme mit einem bestimmten Finger berühren, und wir erkennen, welcher genaue Finger von jemand anders berührt wird.
Problemzone mittlere Zehen
Doch überraschenderweise erstreckt sich dieses feine Gespür offenbar nicht auf die Zehen: Nela Cicmil und ihre Kollegen tippten bei ihren Versuchspersonen jeweils einzelne Finger oder Zehen an, während diese ihre Augen geschlossen hatten. Die Probanden sollten dann angeben, an welcher Stelle sie berührt wurden.
Das Ergebnis: Besonders bei den „mittleren“ Zehen fiel dies vielen Versuchsteilnehmern überraschend schwer. „Das größte Problem war, zwischen dem zweiten und dritten Zeh zu unterscheiden – denjenigen neben dem großen Zeh“, beschreibt Cicmil. Im Durchschnitt schafften dies nur etwas weniger als zwei Drittel der Probanden. Bei großem und kleinem Zeh waren immerhin 94 Prozent erfolgreich. Bei den Fingern lag die Trefferquote dagegen bei 99 Prozent, egal welcher Finger berührt wurde.