Von wegen heilsames Ausschlafen: Wenn wir wochentags zu wenig schlafen und dann am Wochenende den Schlaf nachholen, bringt das unserer Gesundheit überraschend wenig – im Gegenteil. Denn dieser Rhythmuswechsel bringt unsere innere Uhr erst recht aus dem Takt und fördert Übergewicht und Diabetes-Vorstufen, wie nun ein Schlaflabor-Experiment belegt. Das bedeutet: Wer diese Folgen des Schlafmangels vermeiden will, muss regelmäßig genügend schlafen – nachholen am Wochenende bringt nichts.
Die meisten Menschen schlafen wochentags zu wenig und leiden daher unter einem chronischen Schlafdefizit. Das jedoch hat Folgen: Wir sind müde, reizbar und unkonzentriert, weil Gehirn und Körper zu wenig Zeit für die nächtliche Regeneration und Aufräumphase bekommen. Gleichzeitig erhöht chronischer Schlafmangel auch das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, wie Studien belegen. Unter anderem deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens sieben Stunden Schlaf täglich.
Zwei Wochen im Schlaflabor
Das Problem: Die meisten Menschen schaffen wochentags keine sieben Stunden Schlaf – und holen das Versäumte dann am Wochenende nach. Aber reicht das Ausschlafe am Wochenende, um die schädlichen Effekte des werktäglichen Schlafmangels auszugleichen? Das haben nun Christopher Depner von der University of Colorado in Boulder und seine Kollegen untersucht.
Für ihre Studie baten die Forscher 36 junge, gesunde Versuchspersonen für zwei Wochen ins Schlaflabor. Nach einer Eingewöhnungsphase wurde diese in drei Gruppen aufgeteilt: Die Kontrollgruppe bekam täglich neun Stunden, eine zweite nur fünf Stunden Schlaf. Die dritte Gruppe folgte dem typischen Wochenrhythmus: Montag bis Freitag nur fünf Stunden Schlaf, dann zwei Tage lang beliebig langes Ausschlafen, bevor wieder der Werktags-Modus begann.