Das Blutfett Cholesterin, insbesondere in seiner „bösen“ LDL-Form, begünstigt Blutgefäßveränderungen und damit zusammenhängende Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch dagegen könnte ein Kraut gewachsen sein: Das Gewürz Zimt kann das gefährliche LDL-Cholesterin deutlich senken, wie eine Studie an Typ-2-Diabetikern jetzt belegt hat.
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Die Zimt-Studie zeigt, dass der LDL-Spiegel von Patienten mit Altersdiabetes um sieben bis 27 Prozent und der Triglyceridspiegel um 23 bis 30 Prozent sank. Der Gesamtcholesterinspiegel verringerte sich um 12 bis 26 Prozent. Zimt reduziert damit bei Diabetikern das Herzinfarktrisiko um mindestens ein Viertel.
An dieser randomisierten placebokontrollierten doppelblinden Studie nahmen 60 Typ-2-Diabetiker teil. 30 Probanden erhielten 40 Tage lang ein, drei oder sechs Gramm Zimt in Kapselform, die anderen 30 Probanden erhielten ein Placebo. Die Wissenschaftler stellten neben der positiven Beeinflussung der Blutfette auch eine Senkung des Blutzuckerspiegels fest.
Für diese Wirkungen ist ein sekundärer Pflanzenstoff in Zimt, das wasserlösliche Polyphenol „Methylhydroxy Chalcone Polymer“ (MHCP), verantwortlich. Die Forscher
beobachteten die positiven Effekte von Zimt erst ab einer Einnahme von einem bis sechs Gramm täglich, das entspricht ungefähr einem bis drei Teelöffeln Zimtpulver. Eine regelmäßige jahrelange Einnahme von größeren Zimtmengen in dieser Größenordnung ist jedoch kaum durchführbar.
Daher empfehlen Ernährungswissenschaftler und Diabetesberater Typ-2-Diabetikern, besser den wässrigen Zimtextrakt in geschmacksneutralen Kapseln einzunehmen. Der wässrige Zimtextrakt ist gut verträglich, denn das ätherische Öl des Zimtes, welches Allergien auslösen oder zu Unverträglichkeiten führen kann, ist darin
nicht mehr vorhanden. Das blutfett- und blutzuckersenkende MHCP liegt dagegen in hoher Konzentration vor.
Im Rahmen einer angepassten Ernährungsweise mit reichlich körperlicher Bewegung kann MHCP aus wässrigen Zimtextrakt als Ergänzung zur Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2 das kardiovaskuläre Risiko verringern, fasst Diabetesberater Sven-David Müller-Nothmann von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. zusammen.
(Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik, 11.11.2004 – NPO)