Chrom-Allergie durch Lederhandschuhe? Schmuck und Lederwaren in Deutschland sind immer noch zu häufig mit den Metallen Nickel oder Chrom belastet. Bei auf der Haut getragenen Gegenständen wie Handschuhen oder Ohrsteckern besteht dadurch ein höheres Allergie-Risiko. Die Prüfer vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit fordern darum Hersteller und Importeure auf, die gesetzlichen Grenzwerte zu beachten.
„Chrom und Leder“ klingt zunächst wie die Beschreibung eines schicken Motorrades. Die Kombination tritt aber auch in einem wesentlich unerfreulicheren Zusammenhang auf: Viele Leder-Gerbemittel enthalten Chrom-VI-Salze als Oxidationsmittel. Lederwaren können darum Rückstände des Metalls enthalten. Bei anhaltendem Hautkontakt löst Chrom VI jedoch bei vielen Menschen Allergien aus, ähnlich wie es auch bei der bekannteren Nickelallergie der Fall ist.
Vor allem Handschuhe sind Chrom-belastet
Für Handschuhe, Schuhe und Jacken, aber auch Uhrenarmbänder aus Leder gelten darum strikte Grenzwerte. Alle Gebrauchsgegenstände, die länger auf der Haut getragen werden, dürfen keine nachweisbaren Reste von Chrom VI enthalten. Die Nachweisgrenze von drei Milligramm Chrom pro Kilogramm Leder wird jedoch in vielen Fällen überschritten, wie eine nun abgeschlossene Untersuchung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aus dem Jahr 2014 zeigt.
Dabei zeigten 16 Prozent der 386 untersuchten Proben nachweisbare Chromreste. Besonders häufig belastet waren Handschuhe und Fingerlinge, hier fanden die Wissenschaftler in einem Drittel der Fälle Chrom VI vor. Bei Rucksäcken, Koffern und Taschen sowie Arbeitsbekleidung war gut ein Viertel der Proben belastet, bei Lederschuhen waren es etwa 13 Prozent. Auffällig ist auch die Bedeutung der Herkunft des Leders: Proben aus China wiesen mehr als doppelt so häufig Chromreste auf wie Proben aus Deutschland.