Kreiszahl mal anders: Physiker haben einen neuen mathematischen Weg zur Kreiszahl Pi entdeckt – durch puren Zufall. Eigentlich waren sie auf der Suche nach einer Formel, mit der sich die Amplitude schwingender Strings berechnen lässt. Doch dabei stießen sie auch auf eine neue mathematische Reihenformel zur Berechnung von π. Diese Formel erlaubt eine relativ schnelle Annäherung an den Wert der Kreiszahl.
Die Kreiszahl π ist eine universelle Naturkonstante. Sie beschreibt nicht nur das Verhältnis vom Umfang eines Kreises zu seinem Durchmesser, sondern spielt auch bei vielen physikalischen Phänomenen eine Rolle – von Schwingungen bis zur Heisenbergschen Unschärferelation. Mathematisch ist Pi ebenfalls nahezu allgegenwärtig, aber gleichzeitig schwer zu fassen. Denn die irrationale, transzendente Zahl hat unendlich viele, scheinbar willkürlich aufeinanderfolgende Nachkommastellen.
Annäherung an Pi
Berechnet werden die Nachkommastellen der Kreiszahl meist über verschiedene Näherungen beispielsweise in Form mathematischer Summenformeln (Reihen). Eine der ältesten Reihen-Repräsentationen von Pi wurde vor mehr als 600 Jahren vom indischen Mathematiker Sangamagrama Madhava entwickelt. Seine Summenformel nähert sich der Kreiszahl durch eine abwechselnd addierte und subtrahierte Abfolge aller Brüche mit ungeraden Nennern – allerdings benötigt sie Millionen Brüche, um dem Wert von Pi nahezukommen.

Doch jetzt haben zwei indische Physiker eine weit kürzere, einfachere Reihenformel entdeckt, mit der man Pi ermitteln kann – durch Zufall. „Unser Ziel war es nie, eine neue Sicht auf Pi zu erhalten. Stattdessen haben wir die Quantentheorie genutzt, um ein Modell mit weniger und präziseren Parametern für die Interaktion von Teilchen zu entwickeln“, erklärt Aninda Sinha vom Indischen Zentrum für Hochenergiephysik in Bangalore.