Qubits werden mobil: In Quantenfallen gefangene Ionen werden in Quantencomputern häufig als Qubits eingesetzt. Doch eine Verschränkung dieser ionischen Quantenbits über größere Entfernung stand bisher noch aus. Jetzt ist dies Physikern in Innsbruck gelungen. Sie haben die Quanteninformation von Ionen-Qubits erstmals über gut 500 Meter hinweg effizient übertragen und so die Qubits miteinander verschränkt. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Quantennetzwerke.
Quanteninformationen lassen sich dank des Phänomens der Verschränkung instantan und „unknackbar“ übertragen. Denn jede Zustandsänderung eines verschränkten Teilchens verändert auch den Partner – sofort und unabhängig von der Entfernung beider. Bisher gelang dies schon mit Quanteninformationen von Photonen und mit einer von Atomen auf Photonen übertragenen Verschränkung – in Glasfaser-Seekabeln, über die Luft und sogar über Satellit.
Wie verschränkt man entfernte Ionen-Qubits?
Doch für eine wichtige Form von Qubits stand eine effiziente Fern-Übertragung noch aus: Qubits aus gefangenen Ionen. Neben supraleitenden Transmon-Qubits sind solche in Fallen aus Laserstrahlen gehaltenen Ionen die zweite gängige Form von Recheneinheiten in Quantencomputern. Doch die Übertragung der Quanteninformation von diesen Ionenfallen auf Transport-Photonen war bisher wenig effizient und hatte daher eine nur geringe Reichweite.
„Bisher wurden gefangene Ionen nur im gleichen Labor über wenige Meter miteinander verschränkt. Dies wurde auch mit gemeinsamen Kontrollsystemen und mit Photonen realisiert, die auf Grund ihrer Wellenlänge nicht dafür geeignet sind, größere Entfernungen zurückzulegen.“, erklärt Koautor Ben Lanyon von der Universität Innsbruck. Jetzt ist es ihm und seinen Kollegen erstmals gelungen, zwei Ionen-Qubits über rund 500 Meter und mehrere Gebäude hinweg miteinander zu verschränken.