Bautteil fürs Quanten-Internet: Physiker haben einen Übersetzer für Quanteninformationen entwickelt – eine Art Quanten-Modem. Dieser wandelt die für Quantencomputer typischen Mikrowellen-Qubits in gut übertragbare optische Photonen um. Zentraler Akteur dieses Quanten-Übersetzers sind ultrakalte Rubidium-Atome, die als Photonen-Wandler agieren und dabei die Verschränkung der Quanten aufrechterhalten. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Fernverbindung von Quantencomputern, wie das Team in „Nature“ berichtet.
Quantencomputer und die Quanten-Kommunikation gelten als wichtige Technologien der Zukunft. Beides ist jedoch nur bedingt miteinander kompatibel: Die meisten Quantencomputer, beispielsweise von IBM und Google, nutzen supraleitende Transmon-Qubits, die ihre Information in Mikrowellen-Photonen speichern und übertragen. Für eine Fernübertragung von Quanteninformationen, beispielsweise über Glasfaser, Satellit oder Laser-Freiluft-Verbindung werden jedoch optische Photonen benötigt.
Warum eine Übersetzung nötig ist
Der Grund dafür: Strahlung in Mikrowellen-Frequenzen ist zwar für gängige Telekommunikation wie Mobilfunk, WLAN oder GPS allgegenwärtig, für die Übertragung fragiler, verschränkter Quanteninformation eignet sie sich aber nicht. „Bei Mikrowellen-Frequenzen geht die in einem Photon kodierte Information im thermischen Rauschen unter“, erklärt Erstautorin Aishwarya Kumar von der University of Chicago. Für eine effiziente Übertragung von Quanteninformationen sind daher optische Frequenzen besser geeignet, weil weniger störanfällig.
Das aber bedeutet: Man benötigt einen Übersetzer, der die vom Quantencomputer ausgegebenen Mikrowellen-Photonen unter Erhaltung ihrer Verschränkung in optische Transportphotonen umwandelt – ein Quanten-Modem. Bisherige „Übersetzer“ in Form nanostrukturierter Kristalle oder Resonatoren hatten allerdings eine geringe Effizienz und beschränkte Bandbreite.