Mehr als bloße Science-Fiction: Auch wenn der überlichtschnelle Flug mittels Warp-Antrieb bisher unmöglich ist – seine Signatur wäre detektierbar, wie Physiker ermittelt haben. Demnach setzt der Kollaps einer Raumzeit-verzerrenden Warp-Blase charakteristische Gravitationswellen-Signale frei. Diese Schwingungen der Raumzeit wären sogar stark genug für die aktuellen Gravitationswellen-Detektoren, ihre Frequenz liegt jedoch etwas zu hoch. Doch mit künftigen Detektoren wären solche Warp-Signaturen nachweisbar, wie das Team berichtet.
Ob das Raumschiff Enterprise in Star Trek oder der Millennium-Falke in Star Wars: Ohne ihre überlichtschnellen Warp-Antriebe wären diese Ikonen der Science Fiction kaum denkbar und ihre interstellaren und intergalaktischen Reisen unmöglich. Doch wie kann ein solcher Antrieb schneller sein als das Licht? Was bei normaler Bewegung unmöglich ist, wird machbar, wenn man die Raumzeit selbst verformt. Dabei entsteht eine Warp-Blase, die die Raumzeit vor ihr komprimiert und hinter sich dehnt.

Physikalisch machbar – und für die Wissenschaft interessant
„Obwohl Warp-Antriebe rein theoretisch sind, haben sie eine wohldefinierte Beschreibung in Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie“, erklärt Erstautorin Katy Clough von der Queen Mary University of London. Allerdings würde man für die Bildung einer Warp-Blase exotische Materie mit negativer Masse und Energie benötigen – etwas, das bisher nicht gefunden wurde. Auch, ob Menschen einen solchen Warp-Flug überhaupt überleben würden, ist unklar.
Doch obwohl es zahlreiche Hindernisse für die praktische Umsetzung eines Warp-Antriebs gibt, ist sein Erforschung nützlich: Seine theoretischen Grundlagen und möglichen Auswirkungen bieten die Chance, mehr über das Verhalten der Raumzeit zu erfahren. „Für mich ist der wichtigste Aspekt die neuartige genaue Modellierung der Dynamik von Raumzeiten mit negativer Energie“, sagt Koautor Tim Dietrich von der Universität Potsdam. Dies könne helfen, die Entwicklung und den Ursprung unseres Universums oder die Vorgänge im Zentrum von Schwarzen Löchern besser zu verstehen.