Fantasie-Bremse: Vorschulkinder spielen mit Tablets weniger kreativ als mit klassischem Spielzeug, wie eine Studie herausgefunden hat. Demnach laden Tablets eher zum erforschenden Spiel ein, während klassisches Spielzeug Kinder zu mehr Kreativität und Fantasie anregt. Weil aber beide Spielformen für Kinder wichtig sind, seien digitale Spielformen den analogen nicht grundsätzlich unterlegen, betonen die Forschenden. Der Einsatz von Tablets im Vorschulalter sei dementsprechend nicht generell zu verteufeln.
Die Debatte, ob digitale Technik wie Tablets und Smartphones gut oder schlecht für Kinder ist, existiert wahrscheinlich schon so lange wie die digitale Technik selbst. Ein Argument für einen eher negativen Effekt solcher Geräte besteht darin, dass sich eine zu lange Nutzungsdauer digitaler Medien negativ auf die psychische Gesundheit von Kleinkindern auswirkt. Vorschulkinder, die häufig Computerspiele spielen, weisen zudem eine veränderte Wahrnehmung auf. Sie sehen tendenziell zuerst Details und dann erst das große Ganze.
iPad versus analoges Spielen
Nun gibt es neue Erkenntnisse dazu, welchen Einfluss Tablets und Co. auf das kreative Spielverhalten von Kindern haben. „Beeinflusst der digitale Wandel die Art und Weise, wie Kinder spielen, und wenn ja, wie?“, wollten Forschende um Robin Samuelsson von der schwedischen Universität Uppsala wissen. Auf der Suche nach einer Antwort beobachteten sie das Spielverhalten von insgesamt 30 Kindern an zwei verschiedenen schwedischen Vorschulen.
An der ersten Schule lag ihr Fokus auf Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren, bei der zweiten Schule konzentrierten Samuelsson und seine Kollegen sich auf zweijährige Kinder. In beiden Einrichtungen ist das Spielen mit iPads Alltag. Die Forschenden filmten die Vorschulkinder dabei und analysierten dann, wie sich ihr Spiel mit Tablets von dem mit klassischem Spielzeug wie Bauklötzchen unterschied.