Höher, schneller, lauter: Wenn wir im Stress sind, wirkt sich dies auch auf unsere Stimme und Sprechweise aus, wie eine Studie enthüllt. Demnach sprechen gestresste Menschen unbewusst höher, schneller und etwas lauter als sonst. Diese Unterschiede sind zwar so subtil, dass sie unseren Ohren oft nicht auffallen, durch akustische Analysen lassen sie sich aber nachweisen. Interessant auch: Diese Veränderungen treten selbst dann auf, wenn wir uns subjektiv nicht sonderlich gestresst fühlen.
Zeitdruck, Konflikte, Probleme: Immer mehr Menschen sind in Beruf und Familie erhöhtem Stress ausgesetzt. Wie stark wir unter diese Belastungen leiden, ist zwar verschieden – nicht jeder empfindet Stress gleich stark. Dennoch zeigen Studien, dass ein anhaltende Stressbelastung der Gesundheit und Psyche schadet. Die Folgen reichen von Schlafstörungen, Depressionen und Burnout bis zu Immuneffekten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs.
Das Problem: Die Stressbelastung eines Menschen objektiv zu ermitteln, ist schwierig. Meist wird dafür der Spiegel des Stresshormons Cortisol bestimmt, was die Analyse einer Blut- oder Speichelprobe erfordert und daher aufwendig ist.
Stimme als Stressanzeiger?
Doch es geht auch einfacher: Dier Alltagsstress eines Menschen verrät sich auch an seiner Stimme und Sprechweise, wie nun Markus Langer von der Universität des Saarlandes und sein Team herausgefunden haben. Anstoß für ihre Studie waren frühere Studien, die bereits Stimmveränderungen in extremen Belastungssituationen nachgewiesen hatten. „Es gab Auswertungen der Stimmen von Piloten, kurz vor einem Flugzeugabsturz. Deren Stimmen haben Stressanzeichen gezeigt, was vielleicht nicht weiter überraschend ist“, erklärt Langer.