Gefährliche Rückstände: Arzneimittel und Drogen wie Methamphetamine gefährden nicht nur die Gesundheit der Konsumenten, sondern verunreinigen auch die Abwässer. Wissenschaftler haben nun gezeigt, dass sich diese Rückstände bei der Behandlung von Abwässern mit Ozon zu giftigen Abbauprodukten zersetzen. Wird dann das Wasser noch gechlort, kann sogar Chlorpikrin entstehen – ein tödlicher chemischer Kampfstoff.
Trinkwasser ist ein kostbares Gut, dass weltweit immer knapper wird. Umso wichtiger wird die Reinigung und Aufbereitung von Abwässern, um die Wasserreservoire vor Verunreinigung zu schützen. Schon jetzt ist vielerorts ist das Grundwasser mit Pestiziden kontaminiert oder die Grenzwerte für Nitrat sind durch Überdüngung überschritten.
Ein weiteres Problem: In vielen Abwässern finden sich Rückstände von Medikamenten und Betäubungsmitteln, die bis in die Gewässer gelangen. Doch die Methoden der konventionellen Abwasserreinigung könnten hier mehr schaden als helfen. Ein Forscherteam um Jiaming Lily Shi von der University of Southern California hat herausgefunden, dass sich die stickstoffhaltigen Pharma-Rückstände bei der Behandlung mit Ozon und anschließender Chlorierung zu noch giftigeren Substanzen zersetzen.
Ozon zur Abwasserreinigung
Die herkömmlichen Kläranlagen nutzen häufig Ozon (O3) um Bakterien und Viren abzutöten. „Entweder findet die Behandlung mit Ozon vor der Mikrofiltration und der Umkehrosmose, bei der die Schadstoffe mittels Druck in separaten Behältern angereichert werden, statt. Eine Alternative dazu ist die Ozon-Anwendung in biologischer Aktivkohle. Diese Methode wird immer häufiger verwendet, da sie weniger energieaufwendig ist.“, erklärt Shi.