Zufallsfund im Institutskeller: In Schottland haben Forscher die älteste bekannte Lehrtafel mit dem Periodensystem der Elemente entdeckt. Die Tafel wurde bereits im Jahr 1885 in Wien gedruckt und zeigt die bis dahin entdeckten Elemente mit ihrer Ordnungszahl. Die Tabelle ähnelt der zweiten Fassung des Periodensystems durch Dmitri Mendelejew, zeigt aber einige Unterschiede, wie die Wissenschaftler berichten.
Das Periodensystem der Elemente bildet bis heute die Grundlage der Chemie. Denn an ihm lassen sich fundamentale Eigenschaften eines Elements ablesen. Seine Position in der Elementtabelle verrät nicht nur die Zahl der Atombausteine und das Atomgewicht, es erlaubt auch Rückschlüsse auf das Bindungsverhalten des Atoms und dessen Zugehörigkeit zu bestimmten Elementgruppen. Entdeckt hat diese innere Ordnung der russische Chemiker Dmitri Mendelejew im Jahr 1869 – vor 150 Jahren.
Fund im Keller des Chemie-Instituts
Eine der ältesten bekannten Lehrtafeln mit dem Mendelejew’schen Periodensystem haben nun Wissenschaftler an der schottischen University of St. Andrews entdeckt – durch Zufall. Denn Alan Aitken und seine Kollegen wollten eigentlich nur den Keller des Chemie-Fachbereichs entrümpeln. Zwischen jahrzehntealten Chemikalien, Laborgerätschaften und Dokumenten stießen sie auf einen Haufen zusammengerollter Lehrtafeln.
Eine dieser Tafeln zeigte eine alte Fassung des Periodensystems, in der die Elemente nur mit ihrem Atomgewicht aufgeführt werden. Die Lehrtafel war in Deutsch beschriftet und am unteren Rand war ein Wiener Verlag als Hersteller aufgeführt, wie die Forscher berichten. Das Spannende daran: Dieser Verlag existierte nur von 1875 bis 1888 – dieses Periodensystem musste demnach aus dieser Zeit stammen. Auffallend auch: Zwar waren die 1875 und 1879 entdeckten Elemente Gallium und Scandium aufgeführt, nicht aber das erst 1886 identifizierte Element Germanium.