Er ist nur so klein wie eine Milchpackung, aber produziert 3D-Objekte wie ein „Großer“: der kleinste 3D-Drucker der Welt, der Forscher aus Wien jetzt konstruiert haben. Deutlich kleiner, leichter und billiger als gewöhnliche 3D-Drucker könnte mit ihm in Zukunft jeder selbst kleine, maßgeschneiderte Objekte nach Bauplänen aus dem Internet produzieren – und so etwa teures Geld für seltene Ersatzteile sparen.
Das Grundprinzip eines 3D-Druckers ist einfach: Ausgehend von einem digitalen Bauplan erzeugt das Gerät automatisch das gewünschte Objekt entweder durch Guss oder durch Lichthärtung von Kunstharz. Der jetzt von Forschern der Technischen Universität Wien entwickelte Mini-Drucker erzeugt das Objekt in einem kleinen Becken mit flüssigem Kunstharz. Das Kunstharz hat die Eigenschaft, dass es genau dort hart wird, wo man es intensiv mit Licht bestrahlt. Schicht für Schicht wird das Kunstharz daher an den richtigen Stellen beleuchtet. Verhärtet eine Schicht, wird an ihr die nächste angelagert, bis das Objekt vollständig ausgehärtet ist – „Rapid Prototyping“ nennt man dieses Verfahren.
„Auf diese Weise können wir auch komplizierte geometrische Objekte mit einer genau definierten inneren Struktur herstellen, wie das etwa mit Gussverfahren niemals möglich wäre“, erklärt Klaus Stadlmann von der TU Wien, der den Drucker-Prototyp gemeinsam mit Markus Hatzenbichler entwickelt hat. Für Massenproduktion von immer gleichen Objekten ist diese Methode nicht gedacht – dafür gibt es billigere Alternativen. Doch der große Vorteil des Rapid-Prototyping-Verfahrens liegt darin, dass sehr einfach individuell angepasste, maßgeschneiderte Einzelstücke erzeugt werden können.
Klein, leicht und mit hoher Auflösung
Der Drucker-Prototyp ist nicht größer als eine Milchpackung, wiegt 1.5 kg und war mit 1.200 Euro auch erstaunlich billig. „Wir werden den Drucker noch weiter verkleinern – und auch der Preis könnte sicher noch spürbar sinken, wenn man ihn in größerer Stückzahl erzeugen würde“, ist Stadlmann zuversichtlich.