Neuer Rekord: Chemiker haben quasi durch Zufall die bisher am stärksten fluoreszierende Aluminiumverbindung synthetisiert. Das Komplexmolekül aus vier organischen Ringmolekülen und zwei Aluminium-Ionen hat in Lösung eine Quantenausbeute von nahezu eins. Das Molekül strahlt demnach für jedes eintreffende Lichtteilchen ein Fluoreszenz-Photon ab. Davon könnten Fluoreszenz- Anwendungen, etwa in der LED-Technik, profitieren.
Fluoreszenz entsteht, wenn Atome durch Strahlung in einen energiereicheren, angeregten Zustand versetzt werden. Fallen sie dann wieder in den Grundzustand zurück, geben sie die überschüssige Energie als Photonen ab – sie leuchten. Die Intensität und Dauer dieser Fluoreszenz hängt von den Energiezuständen der Atome und der chemisch-physikalischen Struktur der Moleküle ab. Meist leuchten beispielsweise gut bewegliche Fluoreszenz-Farbstoffe besser als kristalline – auch wenn bereits erste Ausnahmen bekannt sind.

Fahndung nach fluoreszierenden Aluminiumverbindungen
Als besonders erstrebenswert gelten Fluoreszenz-Farbstoffe, deren Kernbestandteile aus häufigen, reichlich vorhandenen Elementen bestehen. Ein Kandidat dafür ist schon seit längerem Aluminium. Zum Fluoreszieren bringt man dieses Metall dabei meist, indem man es mit organischen Verbindungen zu Komplexmolekülen verknüpft. Bisher ist die Quantenausbeute dieser Aluminium-Fluorenzfarbstoffe jedoch begrenzt.
„Der bisherige Rekord für Aluminiumverbindungen liegt bei rund 70 Prozent“, erklärt Seniorautor Robert Kretschmer von der Universität Jena. „Das heißt, dass bei dieser Quantenausbeute bei zehn eingestrahlten Lichtteilchen von der Substanz sieben neue ausgesendet werden.“ Doch Kretschmer, Erstautor Flavio Portwich und ihr Team haben nun eine Aluminiumverbindung entdeckt, die dies deutlich übertrifft.