April, April: Von Journalisten verfasste Scherzartikel könnten in Zukunft dabei helfen, Fake News zu enttarnen. Denn die traditionell am 1. April veröffentlichen Texte haben stilistisch einiges mit solchen gefährlichen Falschmeldungen gemein – unter anderem in Sachen Wortwahl und Satzbau, wie Analysen offenbaren. Die lustig gemeinten Artikel könnten sich daher eignen, um zum Beispiel Algorithmen zur Identifizierung von Fake News zu trainieren.
Einmal im Jahr ist es offiziell erlaubt: Lügen, was das Zeug hält. Nicht nur unter Freunden und Bekannten tischt man sich am 1. April traditionell Fantasiegeschichten auf. Sogar seriöse Medien publizieren an diesem Tag gerne einmal gezielt Falschmeldungen – in der Hoffnung, dass ihnen möglichst viele Leser, Zuhörer oder Zuschauer auf den Leim gehen. Auch hier bei scinexx gab es schon solche Erster-April-Meldungen.
Edward Dearden von der Lancaster University und seine Kollegen hat dieser lustige Brauch nun zu einer ernsthaften Forschungsfrage geführt: Könnten in Zeitungen und Co veröffentlichte Scherzartikel dabei helfen, schädliche Fake News zu enttarnen? „Aprilscherze können sich in diesem Zusammenhang möglicherweise als nützlich erweisen. Denn mit ihnen steht uns ein Korpus eindeutig irreführender Texte zur Verfügung, der uns mehr über die linguistischen Methoden von Autoren verrät, die etwas Fiktives als Fakt darstellen“, erklärt Dearden.
Simple Sprache, lange Sätze
Um zu überprüfen, wie stark April-Nachrichten Fake News gleichen, untersuchten die Wissenschaftler mehr als 500 solcher Texte. Diese aus über 370 unterschiedlichen Quellen stammenden und über einen Zeitraum von 14 Jahren veröffentlichten Artikel verglichen sie zunächst mit „normalen“ Presseartikeln und anschließend mit einem von anderen Forschern zusammengestellten Fake-News-Datensatz.