Durchblick selbst bei Nebel: Ein neues Helmdisplay könnte künftig Hubschrauberflüge selbst bei schlechtem Wetter ermöglichen. Denn die per Augmented Reality eingeblendeten Sensordaten zeigen die vorab liegenden Hindernisse. Die Informatione dafür stammen von Sensoren an den Kufen und Karten. Nach ersten Tests waren Hubschrauberpiloten angetan.
Dicke Wolken hängen über dem Tegernsee. Die Sichtweite beträgt nur wenige hundert Meter. Normalerweise dürfte ein Hubschrauber bei diesem Wetter nicht starten – die Gefahr, dass der Pilot einen Baukran, eine Stromleitung oder einen Berg zu spät erkennt, wäre zu groß. Doch Franz Viertler von der Technischen Universität München steigt trotzdem unbesorgt ins Cockpit.
Sein Geheimnis: Ihm hilft eine am Helm befestigte Datenbrille, die nach dem Prinzip der Augmented Reality (AR) digitale Zusatzinformationen einblendet. Auf dem Display sieht er in grünen Linien die Umrisse von Bergen und Häusern. Dazwischen, rot eingerahmt, Windräder, Baukräne und hohe Gebäude. Er kann dadurch auch im dichten Nebel rechtzeitig Hindernisse erkennen und sie umfliegen.
Sensordaten direkt auf die Brille
Viertler und seine Kollegen haben das Programm hinter dem Helmdisplay entwickelt und bereits in Helikopter-Simulatoren getestet. Die in die Datenbrille eingeblendeten Informationen basieren auf Geländeinformationen kombiniert mit Sensormessungen, die während eines Fluges gemacht werden. Besonders günstig für schlechte Sichtverhältnisse ist beispielsweise LIDAR ( Light Detection and Ranging). Messgeräte an den Kufen des Hubschraubers emittieren Laserstrahlen, die von Hindernissen reflektiert werden.