Nicht sicher: 31 Apps für das Online-Banking haben folgenschwere Sicherheitslücken, darunter Programme der Sparkasse, der Volks- und Raiffeisenbanken und der Commerzbank. Durch einen Hacking-Angriff ist es deutschen Informatikern gelungen, die Sicherheitssoftware dieser Apps auszuschalten und so Transaktionsvorgänge zu manipulieren. Updates der Banking-Apps sollen in den nächsten Tagen diese Sicherheitslücke schließen.
Im Zeitalter der Smartphones und Tablets nutzen immer mehr Menschen die Möglichkeit, auch ihre Bankgeschäfte online und mobil zu erledigen. Dafür bieten die meisten Banken inzwischen spezielle Apps an, die das Online-Banking einfach und sicher machen sollen. Oft wird diese App mit einer zweiten Anwendung kombiniert, der TAN-App. Diese fordert verschlüsselt die Transaktionsnummer (TAN) von der Bank an und gibt diese dann an die Banking-App weiter.
Sicherheitsbarrieren umgangen
Doch wie Vincent Haupert und Nicolas Schneider von der Universität Erlangen-Nürnberg nun enthüllen, hat gerade diese Methode erhebliche Sicherheitslücken. Sie haben ein Programm geschrieben, das die Sicherungsmaßnahmen in weltweit 31 Finanz-Apps vollständig deaktiviert, darunter die der Sparkasse, der Volks- und Raiffeisenbanken und der Commerzbank.
„Wir können damit Apps kopieren, die IBAN ändern und TANs auf beliebige Geräte schicken“, erklärt Schneider. Kriminellen Hackern wäre es dadurch möglich, Überweisungen so zu manipulieren, dass das Geld unbemerkt auf eigene Konten umgeleitet wird. Auch die Verschlüsselung sensibler Kundendaten lasse sich außer Kraft setzen, so die Forscher. Obwohl sie den Angriff zunächst nur für das Betriebssystem Android simuliert haben, sei er auch auf iOS-Geräten möglich.