Mehr geht nicht: Forscher haben erstmals ermittelt, wo die physikalisch bedingte Maximalgeschwindigkeit für optoelektronische Schaltungen in Computerchips liegt – der Wert, der selbst bei optimierter Technologie nicht überschritten werden kann. Demnach liegt dieses Speedlimit bei rund einem Petahertz. Das entspricht einer Million Gigahertz und ist rund 100.000-mal schneller als die besten heutigen Transistoren, wie das Team im Fachjournal „Nature Communications“ berichtet.
Unsere zunehmend digitalisierte Welt erfordert immer leistungsfähigere, kleinere Computerchips. Inzwischen sind Chipkomponenten wie Transistoren nur noch wenige Nanometer klein. Doch die Miniaturisierung der klassischen, rein elektronischen Schaltkreise auf Siliziumbasis stoßen allmählich an ihre Grenzen. Eine Alternative bietet die Optoelektronik, bei der Licht als Signalüberträger verwendet wird.
In optoelektronischen Transistoren werden Laserpulse genutzt, um die Elektronen im Halbleitermaterial anzuregen. Das Material wird dadurch vom isolierenden in den leitenden Zustand gebracht und damit von Null auf Eins geschaltet. Wie schnell eine solche optische Schaltung funktioniert, hängt von der Wellenlänge des eingesetzten Lichts und vom Material ab. So lassen sich siliziumbasierte optoelektronische Chips am besten mit infraroten Laserpulsen schalten.
Speedtest mit UV-Laser und Dielektrikum
Doch es geht besser: „Je schneller man werden will, desto hochfrequenter muss das elektromagnetische Signal sein“, erklärt Seniorautor Martin Schultze von der Technischen Universität Graz. Gleichzeitig benötigt man dann aber ein Material, in dem der Abstand zwischen dem nichtleitenden Nullzustand und der angeregten, leitenden Eins groß genug ist, um auf diese höhere Energie zu reagieren.