Die Farbe verrät’s: Wenn Sicherheitsseile durch Überlastung oder Gebrauch beschädigt sind, ist das oft nicht zu erkennen – sie reißen dann scheinbar abrupt und grundlos. Deshalb haben Forscher nun eine spezielle Beschichtung entwickelt, die Schäden an solchen Hochleistungsfasern anzeigt. Die damit überzogenen Seile verfärben sich, wenn sie hohen Temperaturen durch Reibung oder Feuer ausgesetzt waren. Dann kann das Seil rechtzeitig ausgewechselt werden.
Ob beim Bergklettern, in Form von Sicherheitsseilen der Feuerwehr oder Tragseilen für schwere Lasten auf Baustellen – in vielen Bereichen werden heute Seile aus Hochleistungsmaterialien eingesetzt, die besonders reißfest und beständig sind. Doch viele dieser Fasern verlieren bei zu hohen Temperaturen oder Überlastung ihre Stabilität. Subtile Schäden und Veränderungen an den Fasern mindern ihre Tragfähigkeit.
Das Problem dabei: Diese Schäden und Überlastungsfolgen sind mit bloßem Auge meist nicht erkennbar. Sie treten oft erst bei mikroskopischer Untersuchung zutage. Dadurch kommt es im Alltagseinsatz immer wieder zu einem abrupten Versagen solcher zuvor scheinbar noch intakter Sicherheitsseile.

Schäden an Fasern sichtbar machen
Deshalb haben nun Forscher um Dirk Hegemann von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) und der ETH Zürich eine Beschichtung entwickelt, die sich verfärbt, sobald ein Seil wegen zu starker Vorbelastungen nicht mehr ausreichend Sicherheit bietet.