Drei plus zwei: Pentaquarks sind exotische Teilchen, die aus fünf statt drei Quarks bestehen. Jetzt liefern neue Daten des Teilchenbeschleunigers LHC am CERN erstmals Hinweise darauf, wie diese kurzlebigen Exoten aufgebaut sind. Demnach bilden die fünf Quarks offenbar zwei eng verbundene Untereinheiten. Die eine besteht aus drei Quarks ähnlich wie die Atombausteine Proton und Neutron. Die andere ist ein Meson, eine Paarung aus Quark und Antiquark.
Quarks sind die Grundbausteine der Materie. Diese Elementarteilchen verbinden sich dabei mit Vorliebe zu Zweier- oder Dreierpaaren: Baryonen, darunter die Neutronen und Protonen im Atomkern, bestehen aus jeweils drei Quarks. Mesonen, instabile Zerfallsprodukte schwererer Teilchen, bestehen dagegen aus einem Quark und einem Antiquark. Doch in den letzten Jahren haben Physiker noch weitere, exotische Quarkkombinationen entdeckt – Teilchen aus vier, fünf und sogar sechs Quarks.
Welche Struktur hat das Pentaquark?
Die große Frage bei diesen exotische Quarkkombinationen ist jedoch, wie sie intern aufgebaut sind: Sind alle Quarks gleich stark miteinander verbunden? Oder bilden sie Untereinheiten, die dann ihrerseits wie Atome im Molekül miteinander gekoppelt sind? Die Quantenchromodynamik – die Theorie, die die Bindung von Quarks mithilfe von Gluonen beschreibt – erlaubt theoretisch beides, wie die Forscher der LHCb-Kollaboration erklären.
Auf der Suche nach Hinweisen auf die Unterstruktur der Pentaquarks, haben die Physiker noch einmal alle Daten der ersten Laufzeit des Large Hadron Collider (LHC) am CERN ausgewertet und in den Ergebnissen des Detektors LHCb gezielt nach den Signalen der Pentaquarks gesucht. Insgesamt fanden sie dabei 246.000 für Pentaquarks typische Teilchenzerfälle – neunmal mehr als zuvor, wie sie berichten.