Leuchtende Polymere, die die Grundlage für neue Displays und biegsame Bildschirmen sein könnten, haben jetzt Forscher der Universitäten Köln und München in Kooperation mit der Firma Covion Organic Semiconductors entwickelt.
Die derzeit auf dem Markt erhältlichen Flachbildschirme mit Flüssigkristallen könnten in naher Zukunft durch noch hellere, sparsamere und sogar biegsame Bildschirme abgelöst werden, deren Leuchtpunkte aus winzigen organischen Leuchtdioden – „OLED“ (Organic Light-Emitting Diode) – bestehen.
Die Leuchtpunkte jedes Bildschirmes sind für sich genommen einfarbig rot, grün und blau. Den Forschern um Professor Klaus Meerholz gelang es Polymere zu entwickeln, die als dünne Nanoschichten aufgetragen, genau in diesen Farben leuchten, sobald eine elektrische Spannung anliegt. Darüber hinaus konnten diese Polymere dahingehend verändert werden, dass sie unter ultraviolettem Licht vernetzen. Hierunter versteht man die Ausbildung chemischer Bindungen zwischen benachbarten Molekülen.
Dort, wo ein UV-Lichtpunkt die Polymerschicht bestrahlt, wächst auf diese Weise ein riesiges Molekül zusammen, das exakt die Größe und die Form des Lichtpunktes hat. Diese zusätzliche Eigenschaft der Vernetzbarkeit ermöglicht eine einfache und großflächige Mikro-Strukturierung der Polymerschichten mit Hilfe von Laserlicht oder UV-Licht durch Schattenmasken. Damit kann auch hier auf die in der Silizium-Chip-Herstellung bereits seit Jahren etablierte Photolithographie zurückgegriffen werden.
Die in Köln erfolgreich demonstrierte Anwendung dieser Technologie auf polymere Werkstoffe ebnet einer neuen Generation hoch auflösender Bildschirme den Weg.
Die Wissenschaftler stellen ihre Neuentwicklung am Gemeinschaftsstand des Forschungslandes NRW auf der Hannover Messe vor.
(idw – Forschungsland Nordrhein-Westfalen, 01.04.2005 – DLO)