Wertvolle Reste: Aus Brauereiabfällen lässt sich vielseitig nutzbarer Kohlenstoff gewinnen, wie Forscher demonstrieren. Sie wandelten übriggebliebene Reste von Gerstenmalz auf einfache Weise in Aktivkohle und Kohlenstoff-Nanoröhrchen um. Diese Produkte eignen sich dann für eine Vielzahl von Anwendungen – vom Wasserfilter über Brennstoffe bis zum Elektronik-Bauteil.
Kein anderes alkoholisches Getränk hat für die Menschheit wohl eine so große Bedeutung wie das Bier: Schon vor 13.000 Jahren produzierten unsere Vorfahren im Nahen Osten Getränke aus fermentiertem Getreide und heute gehört Bier zu den weltweit beliebtesten promillehaltigen Getränken. Allein in Deutschland genehmigt sich jeder Bürger jährlich im Schnitt rund 100 Liter davon.
Um unseren Bierdurst zu befriedigen, verarbeiten Brauereien jedes Jahr tonnenweise Getreide in Pils, Weizen und Co. Dabei fallen jedoch auch jede Menge Reste wie Treber an. Diese Rückstände des Braumalzes sind aus Sicht der Braumeister Abfall. Sie können aber sinnvoll weiterverwendet werden – zum Beispiel als Viehfutter oder zur Herstellung von Biogas.
Upcycling von Gerstenresten
Ahmed Osman von der Queen’s University in Belfast und seine Kollegen berichten nun von einer weiteren Anwendungsmöglichkeit: Sie haben beim Brauen entstandene Gerstenreste in festen Kohlenstoff verwandelt. „Die weltweite Nachfrage nach Kohlenstoff ist groß. Denn er wird für die Produktion von Brennstoffen für den Haushalt, für Holzkohle zum Grillen und als Bestandteil von Wasserfiltern genutzt“, erklärt Osman.