Technik

Computer: Handzeichen genügt

Auf dem Weg zur Mensch-Maschine-Interaktion von Morgen

Maus, Tastatur und Fernbedienung – darauf könnten wir morgen vielleicht schon verzichten. Forscher entwickeln bereits neue Technologien, die die Steuerung von Medienanwendungen im Büro oder Privatbereich mit einfachen Handzeichen ermöglichen. Kern der Technologie sind 2D- und 3D-Kameras, die die Bewegungen aufnehmen und sie für die Interaktion mit dem Programm nutzbar machen.

Aktuelle Entwicklungen im Computerspiele-Sektor zeigen den Weg. Die Zukunft der Spiele-Interaktion geht weg von der traditionellen Steuerung mit Maus, Tastatur oder Gamecontroller hin zur Steuerung durch Gesten und Sprache. Steuerungskonzepte wie Kinect von Microsoft oder der Move-Controller von Sony lassen den Spieler in die Spielwelt eintauchen und vermitteln ihm somit ein weitaus direkteres Erlebnis. Was in die Spielewelt schon Einzug gehalten hat, könnte sich bald auch auf andere Anwendungen wie digitale Werbe- und Präsentationssysteme oder im Privatbereich auf TV-Systeme übertragen lassen.

So jedenfalls die Ansicht von Forschern des Fraunhofer Instititu für graphische Datenverarbeitung IGD einer weltweit führenden Einrichtung für angewandtes Visual Computing. „In Zukunft wird sich die Mensch-Maschine-Interaktion deutlich verändern“, erklärt Volker Hahn vom Fraunhofer IGD. „Multi-Touch-Systeme, wie wir sie vom iPhone kennen, waren der erste Schritt auf diesem Weg. Kommende Systeme werden in der Lage sein, die Handlungen und Absichten der Nutzer noch besser zu verstehen und uns dadurch die Möglichkeit geben, auf natürliche Art und Weise über Gesten und Sprache mit ihnen zu interagieren.“

Die Entwickler arbeiten seit einiger Zeit an Verfahren für 2D- und 3D-Kameras, die in der Lage sind sowohl Gesten als auch visuelle Eigenschaften des Nutzers wie Größe oder Geschlecht zu erkennen und diese für die Interaktion nutzbar zu machen. Basierend auf dieser Technologie haben die Fraunhofer-Forscher bereits eine Anwendung zur berührungslosen Steuerung von Power-Point-Präsentationen entwickelt. Mit ihr lassen sich Präsentationen über einfach zu lernende Gesten, ganz ohne Maus oder Tastatur steuern.

(Fraunhofer Gesellschaft, 10.11.2010 – NPO)

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