Muskelstarre, Zittern und Bewegungsarmut sind die Symptome, unter denen Parkinson-Patienten hauptsächlich zu leiden haben. Das Fortschreiten der Erkrankung und Verbesserungen durch Medikamente waren bislang nicht präzise messbar: Vom Arzt auszufüllende Rating-Skalen erlaubten nur eine grobe Aussage darüber, wie sich die Symptomatik verändert hatte. Ein Computer soll künftig objektive und hochauflösende Aussagen darüber treffen.
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Das Gerät, das zurzeit zur Marktreife entwickelt wird, vereint verschiedene Sprach- und Motoriktests. Bochumer Forscher haben dafür einen technisch neuartigen Steckbord-Test – Pegboard – entwickelt, der die Bewegungsverlangsamung bei Parkinson zuverlässig misst. Eine Pilotstudie in den USA mit dem neuen Gerät ist abgeschlossen, eine Langzeitstudie mit Bochumer Beteiligung beginnt in Kürze.
Die Testbatterie deckt viele Problembereiche der Parkinson-Symptomatik ab, sie besteht aus Sprachtests, Tapping-Tests (schnelle Klopfbewegung), Keyboard-Tests (Feinmotorik), Tremor-Analyse und die Messung der Bewegungsgeschwindigkeit mit dem Steckbord. Alle Tests laufen auf einem Laptop-ähnlichen Computer, den die Patienten mit nach Hause nehmen und nach einer Einweisung dem Menü folgend alleine bedienen können. In der Pilotstudie, die gerade ausgewertet wird, absolvierten Patienten vor Behandlungsbeginn den Test über mehrere Monate regelmäßig. „So bekommen wir zum ersten Mal überhaupt zuverlässige Daten über den Spontan-Verlauf der Parkinson-Krankheit“, erklärt Dr. Peter H. Kraus von der Neurologischen Klinik im St. Josef Hospital der Ruhr-Universität Bochum.