Wie sich die Abgaswolken der Metropole Dakar, Hauptstadt des Senegals, mit der darüberliegenden Wüstenstaubschicht vermischen, haben deutsche Wissenschaftler erstmals im Detail beobachtet. Die Messungen wurden vom Forschungsflugzeug Falcon aus durchgeführt und könnten zu neuen Erkenntnissen über die Klimaeffekte von Millionenstädten in Trockengebieten führen.
Messungen des Wüstenstaubs aus der Sahara stehen im Mittelpunkt einer zurzeit durchgeführten Forschungskampagne, bei der das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit seinem zweistrahligen Forschungsflugzeug Falcon maßgeblich beteiligt ist. Die Arbeiten sind Teil des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Saharan Mineral Dust Experiments (SAMUM).
Vor wenigen Tagen gelang den Wissenschaftlern des Instituts für Physik der Atmosphäre des DLR eine äußerst erfolgreiche Messung zur Beobachtung der Einmischung von verschmutzten Luftmassen aus der Millionenstadt Dakar in die darüberliegende Staubschicht.
Lidar im Einsatz
Dakar ist die Hauptstadt des Senegal und bedeckt bei einer Einwohnerzahl von mehr als 2,5 Millionen eine Fläche von 550 Quadratkilometern. Die Falcon überflog Dakar in großer Höhe, um mit einem Lidar-Demonstrator Aerosol- und Wasserdampfprofile in der Abgasfahne der Millionenstadt zu messen.
Die Lidar-Rückstreutechnik (Light Detection and Ranging), die mit unterschiedlichen Wellenlängen durchgeführt wird, liefert Rückschlüsse über die optischen Eigenschaften der gemessenen Aerosole. Aerosole sind Staub- und Rußpartikel.
Neue Erkenntnisse über Auswirkungen von Millionenstädten auf das Klima
In einem zweiten Flugabschnitt überquerte die Falcon Teile des Senegal und Dakar in einer Höhe von weniger als einem Kilometer über Grund, um die verschmutzte Luft mit allen Geräten an Bord des Flugzeuges zu vermessen.
Nach einer Zwischenlandung in Dakar verfolgte das Team an Bord des Flugzeugs die Vermischung der Abluft aus der Millionenstadt mit dem darüberliegenden Staub während des Transports auf den Atlantik hinaus. In der gesamten Messzeit war Dakar von einer dichten Staubschicht in 1,5 Kilometer Höhe bedeckt.
Damit wurden außerordentlich wertvolle Informationen zu den Auswirkungen von Millionenstädten auf das Klima gewonnen. Die Dakar-Fallstudie wird als Vorlage für weitere Untersuchungen zu diesem Thema in Trockengebieten dienen.
(DLR, 27.02.2008 – DLO)