Die in Kürze beginnende Fußballweltmeisterschaft in Deutschland versetzt nicht nur Fans in Euphorie, sondern beschäftigt auch Wissenschaftler. So haben Physiker jetzt ein Fußballfeld im Nanoformat hergestellt. Der vermutlich kleinste „Sportplatz“ der Welt misst statt 100 mal 70 Meter nur zehn mal sieben Mikrometer.
Er ist damit um einen Faktor von zehn Millionen verkleinert und nur unter dem Elektronenmikroskop sichtbar. Die Randmarkierungen sind gerade 200 Nanometer breit und das gesamte Fußballfeld passt leicht auf eine Facette eines Mückenauges.
Produziert hat die winzige „Fußballarena“ der Forscher Andreas Westphalen vom Lehrstuhl für Experimentalphysik der Ruhr-Universität Bochum mithilfe der so genannten Elektronenstrahl-Lithographie. "Dies ist ein höchstsauflösendes Rasterelektronenmikroskop mit Lithographiezusatz, welches wir seit letztem Jahr an meinem Lehrstuhl betreiben", erläutert sein Kollege Professor Hartmut Zabel.
Fußballfeld statt magnetischer Nanostrukturen
Üblicherweise stellen die Forscher damit magnetische Nanostrukturen her. Diese sind beispielsweise in den Leseköpfen von Festplatten eingebaut um Daten auslesen zu können. Die nächste Generation von nicht flüchtigen magnetischen Datenspeicher werden aus einer milliardenfachen Anordnung von magnetischen Nanostrukturen bestehen.
Am Lehrstuhl für Experimentalphysik werden jedoch nicht nur die Nanostrukturen hergestellt, sondern auch mit einer Vielzahl von Methoden hinsichtlich ihres magnetischen Schaltverhaltens untersucht.
(idw – Ruhr-Universität Bochum, 11.05.2006 – DLO)