Wearables, Internet der Dinge, Big Data – Immer mehr Alltagsgegenstände sammeln immer mehr Daten. Einer aktuellen Studie zufolge steigt die weltweit erzeugte Datenmenge bis zum Jahr 2020 durch solche Sensordaten um mindestens das Zehnfache. Würden all diese Daten auch tatsächlich ausgewertet und langfristig gespeichert, wäre die weltweite Speicherkapazität heute schon erschöpft.
Das weltweite Datenvolumen wird bis 2020 um das Zehnfache anwachsen – von derzeit 4,4 Billionen Gigabyte auf 44 Billionen Gigabyte. Das geht aus der aktuellen Studie „EMC Digital Universe“ des Hard- und Software Herstellers EMC Corporation hervor. Während derzeit noch hochentwickelte Länder wie Deutschland, Japan und den USA rund 60 Prozent der weltweiten Datenmengen produzieren, holen die Schwellenländer dabei rasch auf: Bis 2020 werden 60 Prozent der Daten aus Brasilien, China, Indien, Mexiko und Russland stammen.
In Deutschland wird die Menge digitaler Daten bis 2020 von 230 auf 1.100 Milliarden Gigabyte steigen, so die Prognose. In Tablets gespeichert und gestapelt ergäbe das einen Turm von 63.000 Kilometern Höhe, immerhin ein Sechstel der Strecke bis zum Mond. Heute produziert ein Durchschnittshaushalt pro Jahr genug Daten, um 65 Smartphones mit jeweils 32 Gigabyte im Jahr zu befüllen. Im Jahr 2020 werden es schon 318 Smartphones sein.
Massives Datenwachstum durch Sensoren
Hauptverantwortlich für diesen gewaltigen Anstieg der Datenmenge ist das „Internet der Dinge“. Von Laufschuhen mit Geschwindigkeitssensoren bis zu Brücken, die die Verkehrsdichte messen: Immer mehr intelligente Produkte sammeln Daten mit ihren Sensoren – schätzungsweise 200 Milliarden Objekte sind es schon heute. Etwa 14 Milliarden davon kommunizieren über das Internet und sind für rund zwei Prozent der gesamten Datenmenge verantwortlich. In sieben Jahren werden es bereits 32 Milliarden intelligente Dinge sein, die ein Zehntel der Daten produzieren.
Allerdings werden die Alltagshelfer auch deutlich effizienter bei der Auswertung der Datenflut: Nur etwas mehr als ein Fünftel aller Daten im digitalen Universum war 2013 tatsächlich nutzbar, und von diesen wurden wiederum nur fünf Prozent tatsächlich ausgewertet. Dieser Anteil soll bis 2020 auf mehr als 35 Prozent steigen. Immer mehr Daten landen zudem nicht auf heimischen Rechnern, sondern in der Cloud: Den Prognosen der Experten nach wird sich der Anteil der Daten mit Cloud-Anbindung bis 2020 verdoppeln: Sind es 2013 noch weniger als 20 Prozent, könnten es 2020 schon 40 Prozent sein.
Speicherplatz könnte knapp werden
Bedenklich an dieser Entwicklung ist, dass die Datenmenge schneller wächst als der verfügbare Speicherplatz. Glücklicherweise muss der größte Teil der generierten Daten nicht dauerhaft gespeichert werden, Daten aus Online-Spielen und Videostreams etwa sind in der Regel nur von kurzer Dauer.
Andernfalls wäre der Speicher längst voll: 2013 reichte die verfügbare Speicherkapazität noch für 33 Prozent des gesamten Digitalen Universums. 2020 wird die verfügbare Speichermenge nur noch für 15 Prozent aller Daten reichen. „Herkömmliche Storage-Services werden künftig deutlich stabiler und fehlertoleranter sein müssen, um das Datenvolumen des Digitalen Universums zu unterstützen“, sagt Vernon Turner vom Markforschungsunternehmen IDC, das die Daten der Studie lieferte.
Und noch etwas ergab die Studie: Nur etwa ein Fünftel der Datenmenge ist verschlüsselt und damit vor unautorisiertem Zugriff geschützt, zwei Fünftel sind jedoch vertrauliche oder persönliche Daten. Das aber bedeutet, dass wir und unsere Geräte rund die Hälfte der vertraulichen Daten ungeschützt übermitteln.
(obs/EMC Deutschland GmbH, 11.04.2014 – AKR)