Baryonyx lebte vor 125 Millionen Jahren, fraß am liebsten Fisch und hatte zwei gewaltige Klauen an den Händen. Dass der seltsame Dinosaurier zudem auch noch eine Schnauze wie ein Krokodil besaß und auch ähnlich wie ein solches fraß, haben Wissenschaftler erst jetzt mithilfe modernster Computermodellierungstechnologie herausgefunden.
Entdeckt wurde der Schädel des Baryonyx walkeri bereits 1983 durch einen Amateursammler, William Walker, in der Nähe des Ortes Dorking im britischen Surrey. Eingestuft als Bewohner der frühen Kreidezeit und zur Gruppe der Spinosaurier gehörend, wies das Fossil jedoch gleich einige ungewöhnliche Mermale auf.
Krokodilsschnauze und Fischschuppen
Der Schädel war extrem länglich, mit einer gebogenen Kieferlinie ähnlich denen großer Alligatoren und Krokodile, aber untypisch für Dinosaurier. Auch die Zähne waren nicht etwa sägemesserartig gekerbt wie die der fleischfressenden Saurier, sondern kompakt und konisch. Sie bildeten an der Schnauzenspitze zudem auch noch eine Rosette, wie sie heute beispielsweise der in Indien beheimatete Fisch fressende Gharial besitzt.
„Bei der Ausgrabung wurden teilweise verdaute Fischschuppen und Zähne und ein Dinosaurierknochen in der Magenregion des Tieres gefunden“, erklärt Emily Rayfield, Paläontologin an der Universität von Bristol. „Das belegt, dass dieser Dinosaurier zumindest einen Teil seiner Zeit Fisch fraß. Zudem hatte er einen sehr ungewöhnlichen Schädel, der halb einem Dinosaurier, halb einem Krokodil glich. Deshalb wollten wir herausfinden, wem er strukturell und funktionell mehr ähnelt – einem Dino oder einem Krokodil.“