Fliegender Minensucher: In Zukunft sollen Flugdrohnen Sprengkörper und Landminen aufspüren. Forscher arbeiten an einer Drohne, die mit einem speziellen Radar nach Minen sucht. Aus diesen Daten können hochaufgelöste Bilder erstellt werden, die den Ort der Tretminen zentimetergenau anzeigen. Die bisher gefährliche Suche nach den Waffen soll dadurch einfacher werden.
Landminen sind eine für das Auge oft unsichtbare Gefahr. Ob im Dschungel von Kambodscha, in der Wüste von Mali oder der Ukraine – die gefährlichen Sprengkörper liegen oft noch Jahrzehnte nach ihrem Abwurf versteckt in der Landschaft. Denn sie zu finden und zu beseitigen ist schwierig und riskant: Bisher müssen Personen mit Handgeräten unter Lebensgefahr in vermintes Gelände vordringen – an unwegsamen, dicht bewachsenen Orten ist die Suche auch mit militärischen Fahrzeugen fast unmöglich.
Laut Landminen-Monitor fielen 2014 mehr als 3.700 Personen diesen hinterhältigen Waffen zum Opfer – 80 Prozent davon waren Zivilisten. Zudem können verminte Landstriche nicht bewirtschaftet werden, was den Wideraufbau ehemaliger Kriegsgebiete zusätzlich erschwert. Christian Waldschmidt von der Universität Ulm hat sich deswegen gemeinsam mit Kollegen etwas Neues überlegt, um Minen ausfindig zu machen.
Auf den Zentimeter genau
Das Forscherteam entwickelt eine Drohne, die aus der Luft nach den Sprengkörpern suchen soll. Mittels Radarsensoren scannt sie das möglicherweise verminte Gelände ab. „Viele Minen sind im Erdboden vergraben, weshalb wir ein Bodenradar mit einer relativ niedrigen Frequenz einsetzen“, sagt Waldschmidt.