Schallwellen als Druckhilfe: Forscher haben eine Drucktechnik entwickelt, mit der Elektronikteile, medizinische Mikrokapseln oder optische Materialien einfacher hergestellt werden können als bisher. Denn beim akustophoretischen Drucken sorgen Schallwellen dafür, dass selbst zähflüssige Materialien als maßgeschneiderte Tröpfchen gedruckt werden. Sogar sensible Zelllösungen könnten so künftig in Form gebracht werden, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „Science Advances“ berichten.
Drucken ist längst mehr als nur eine Methode, Text und Bilder auf Papier zu bringen. Durch Drucktechniken wie den 3D-Druck werden maßgeschneiderte Elektronik und Magnete produziert, aber auch Implantate, Mikrokapseln und Gewebe für die Medizin oder sogar Bauteile für Flugzeuge. Selbst Lebensmittel haben Forscher bereits mittels Drucker hergestellt.
Problem bei zähflüssigen Materialien
Bei einer Anwendung jedoch haperte es bisher: dem Drucken von Tröpfchen aus zähflüssigen Materialien, wie sie beispielsweise für Zelllösungen oder Biopolymere in biomedizinischen Anwendungen benötigt werden. Diese Lösungen haben meist eine mindestens 100-fach höhere Viskosität als Wasser, einige sind sogar noch zähflüssiger. Für gängige Tintenstrahl- oder elektrohydrodynamische Drucktechniken sind sie daher nicht geeignet, wie Daniele Foresti von der Harvard University und seine Kollegen erklären.
„Unser Ziel war es daher, ein Drucksystem zu entwickeln, dass unabhängig von den Materialeigenschaften der Flüssigkeit funktioniert“, erklärt Foresti. Die Idee: Sie nutzen Schallwellen, um zähflüssige Tropfen aus den Düsen zu ziehen und in die passende Größe zu bringen. Denn schon länger ist bekannt, dass akustische Felder eine Kraft auf Objekte ausüben und sie sogar zum Schweben bringen können.