Moleküle gelten als mögliche Kandidaten für Quantenbits, die Speicher- und Recheneinheiten eines Quantencomputers. Dafür müssen sie Informationen speichern und diese mit anderen, regelmäßig angeordneten austauschen können. Einen solchen Zustand haben Physiker jetzt mit Hilfe eines so genannten optischen Gitters geschaffen, das durch eine geeignete Überlagerung von Laserstrahlen entsteht und in seiner Form einem Eierkarton ähnelt. Methode und Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nature Physics“ veröffentlicht.
Im Prinzip eignen sich Atome und Moleküle gleichermaßen als Speichereinheiten für Quanteninformation. Sind die Moleküle aber polar, das heißt haben die Moleküle einen positiven und einen negativen Ladungspol, können sie elektrisch wechselwirken – in etwa so wie zwei Magnete sich an- oder abstoßen, je nach Orientierung. Diese elektrische Wechselwirkung ermöglicht es den Molekülen miteinander zu kommunizieren und Informationen auszutauschen, weshalb polare Moleküle für die Quanteninformation besonders interessant sind.
Moleküle machen Schwierigkeiten
Allerdings sind Moleküle auch ziemlich komplizierte Objekte, da sie aus mehreren Atomen aufgebaut sind. Während Atome mit Hilfe von Laserlicht und weiteren Tricks praktisch zum Stillstand gebracht werden können, ist dies für Moleküle nicht so einfach möglich, weil die Atome, aus denen sie aufgebaut sind, auch gegeneinander schwingen können und sich das ganze Molekül um mehrere Achsen drehen kann.
Will man aber Moleküle als Quantenbits verwenden, müssen diese ultrakalt sein, das heißt eine Temperatur nahe dem absoluten Nullpunkt besitzen und praktisch vollkommen in Ruhe sein. Aber auch auf dieses Problem hatten die Garchinger Forscher eine Antwort. "Wir umgehen diese Schwierigkeit, da wir die Moleküle erst an den einzelnen Plätzen des Gitters erzeugen", sagt Prof. Gerhard Rempe, Direktor am Max-Planck- Institut für Quantenoptik und Leiter der Studie.