Mobiler Lichtspeicher: Physikern ist es gelungen, Licht vorübergehend in einer kalten Atomwolke zu speichern und dieses gespeicherte Licht dann wie auf einem Förderband zu transportieren. Nach diesem Transport konnte das Licht mit hoher Effizienz wiedergewonnnen und ausgelesen werden. Dies eröffne neue Möglichkeiten für Quantencomputer und den Transport von Quanteninformationen, so die Wissenschaftler.
Ob in der Glasfaserleitung, für optische Chips oder für die Quantenkommunikation: Licht spielt als Medium für die Übertragung und Verarbeitung von Daten eine immer größere Rolle. Doch dafür muss es eine Möglichkeit geben, die Lichtinformationen zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Eine solche Lichtspeicherung lässt sich über spezielle Kristalle erreichen, die das Licht stark abbremsen oder sogar stoppen.
Eine andere Methode ist die Speicherung in ultrakalten Atomwolken. Der Lichteinfall führt zu einer kollektiven Anregung der Atome, durch den diese vorübergehend sogenannte Dark-State-Polaritonen (DSP) bilden – Quasiteilchen der Licht-Materie-Kopplung. Bringt man die Atome dann wieder in den Ausgangszustand zurück, geben sie Photonen ab und damit auch die ursprünglich hineingegebene Lichtinformation. Doch bisher waren diese lichtspeichernden Atomwolken weitgehend stationär.
„Licht in einen Koffer gesperrt“
Jetzt ist es einem Team um Patrick Windpassinger von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gelungen, diese Lichtspeicher zu bewegen. Wie auf einer Art optischem Förderband transportieren sie die ultrakalten Atome samt des in ihnen gespeicherten Lichts kontrolliert über eine Entfernung hinweg, die größer ist als der Durchmesser der Atomwolke. Noch ist diese Strecke mit gerade einmal 1,2 Millimetern zwar sehr kurz, doch das Prinzip sei ausbaubar, so die Forscher.